ale sieht die Gaswirtschaft auch im Karftwerksbereich, wo 2003 die
Stromerzeugung auf Erdgasbasis um etwa sechs Prozent zunahm. Der
Anteil von Erdgas an der gesamten Stromerzeugung belief sich damit
auf knapp zehn Prozent.85 Insbesondere wenn in den kommenden Jah¬
ren ausgediente Steinkohle- und Atomkraftwerke vom Netz gehen
werden, könnte dieser Anteil auf voraussichtlich 25 Prozent steigen.
Insgesamt kann Erdgas seine Position im Energieträgerwettbewerb bis
2020 deutlich verbessern. Eine Steigerung von 106 auf 146 Mio. Ton¬
nen Steinkohleeinheiten gilt als nicht unwahrscheinlich. Bei einem
Rückgang des Primärenergieverbrauchs um sieben Prozent könnte das
Erdgas mit 32 Prozent dem Erdöl (34 %) die führende Position als
Primärenergieträger streitig machen. Hauptgründe sieht Esso vor allem
im positiven Umweltimage und den Anwendungsvorteilen. Im Raum¬
wärmemarkt bestehen nach wie vor Substitutionspotenziale, auch wenn
die Wachstumsraten der vergangenen Jahre allmählich zurückgehen
dürften. Wegen des Erneuerungsbedarfs sowohl der Strom- als auch
der Wärmeerzeugungskapazitäten bestehen insbesondere im Kraft¬
werksbereich erhebliche Wachstumsmöglichkeiten. Auch als Alterna¬
tivtreibstoff im Automobilbereich sowie zur - allerdings noch in weiter
Zukunft liegenden Erzeugung von Wasserstoff — kann Erdgas an Be¬
deutung gewinnen.86
85 Saarbrücker Ztg. Vom 11.4.1998: Heizenergie Erdgas weiter auf dem Vormarsch;
Saarbrücker Ztg. vom 30.4.2004: Erdgas erreicht neuen Rekordwert; Wittke (2004), S.
80
86 ExxonMobil (2003), S. 2; Frankfurter Rundschau vom 15.10.2003: Erdgas als Brü¬
cke zum Wasserstoff; Handelsblatt vom 2.12.2003: Die Bedeutung von Erdgas am
Energiemarkt steigt
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