gas besaßen und ihre Anteile zu einem attraktiven Preis verkauften.
Auch das RWE gab seine Anteile an E.On ab. Mit dem wichtigsten
Partner der Bergemann Holding, dem Essener RAG-Konzern, kam
E.On dahingehend überein, dass dieser seinen Anteil in Höhe von 52
Prozent an Bergemann — oder durchgerechnet 18,4 Prozent an der
Ruhrgas AG — gegen eine maßgebliche Beteiligung am Spezialchemie¬
konzern Degussa abgab. Den Zugriff auf die letzten 40 Prozent an der
Ruhrgas sicherte sich E.On schließlich im Juli 2002, wonach E.On von
den beiden Olmulds Exxon/Mobil und Shell sowie dem TUI-Konzern
deren über die Zwischenholdings Schubert KG beziehungsweise BEB
Erciöl und Erdgas Hannover GmbH gehaltene Anteile zu einem Preis
von 4,1 Mrd. Euro erwarb. Trotz des Verbots der Fusion durch das
Bundeskartellamt und eines laufenden Gerichtsverfahren setzte sich das
Bundeswirtschaftsministerium mit einer Ministererlaubnis über die
Bedenken hinweg. Da sich der damalige Bundesminister Werner Müller
als befangen erklärte, sprach der Staatssekretär August Tacke die Mi¬
nistererlaubnis aus. Er folgte der Argumentation von E.On, wonach die
Energiebranche zunehmend international und gar global agiere und die
Übernahme von Ruhrgas E.On in eine aussichtreiche Position auf dem
europäischen Gasmarkt bringe. Anders als die alten Aktionäre der
Ruhrgas sei nur E.On in der Lage, der Ruhrgas die notwendigen finan¬
ziellen Mittel zu verschaffen, um im Ausland zu expandieren. Strate¬
gisch sei entscheidend, dass der E.On-Konzern, bis dahin nur im End¬
kundengeschäft tätig, sich den Zugriff auf die Erdgasbeschaffung si¬
chere. Im Gegenzug erklärte sich E.On bereit, den Spezialchemiekon¬
zern Degussa an die RAG abzugeben, von den 550 Mrd. Kubikmeter
Kilowattstunden kontrahierte Gasbezüge aus Russland, Norwegen und
den Niederlanden zudem 75 Mrd. Kilowattstunden - statt der von
EnBW geforderten 250 Mrd. Kilowattstunden — abzutreten und die
Anteile an den Regionalversorgern EWE und Gelsenwasser sowie ihre
Doppelbeteiligungen an Bayerngas und den Stadtwerke Bremen zu ver¬
äußern. 32,11 Prozentpunkte ihrer Anteile an der VNG Verbundnetz
Gas in Ostdeutschland musste E.On schließlich an die EWE bezie¬
hungsweise deren kommunalen Eigentümerkreis abgeben; die
restlichen zehn Prozentpunkte wurden vorrangig den kommunalen
Eigentümern der VNG (VUB) angeboten. Der kommunale Pool aus
EWE und VUB verfügt damit über 73,79 Prozent der VNG; die restli¬
chen Anteile entfallen auf Wintershall (15,79 %) sowie Gaz de France
und Gazprom (jeweils 5,26 %). Weitere Beschwerdeführer wie die
Kommunalversorger Rosenheim, Aachen sowie die Energiehändler
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