Full text: 75 Jahre Saar Ferngas AG

Gasaufkommen in der Bundesrepublik 
100% 
90% 
80% 
70% 
60% 
50% 
40% 
30% 
20% 
10% 
0% 
1950 1952 1954 1956 1958 1960 1962 1964 1966 
■ I II I 
р|||||||Ц 
■ sonstige Gase 
□ Hochofengase 
i □ Generatorgasei i 
■ NM-Gase 
□ Kohlengas 
Der Wandel ln der Brennstoffversorgung blieb nicht ohne Auswirkun¬ 
gen auf die Struktur der bundesdeutschen Gaswirtschaft. Die Konzen¬ 
tration und die Entkommunalisierung schritten weiter voran. In den 
Nachkriegsjahren lag der Grund hierfür vor allem im allgemeinen 
Brennstoff- und Kapitalmangel sowie dem Preisverfall bei den 
Kokserlösen (Gas-Koks-Schere). Exemplarisch kann diese Entwicklung 
für die Stadt Uidenscheid in Westfalen aufgezeigt werden. Noch während 
des Zweiten Weltkrieges, im Jahre 1941, hatte die Stadt auf Drängen 
des GIWE einen Bezugsvertrag zur Deckung des Spitzenbedarfs mit 
der WEG abgeschlossen, doch kamen die Kokereigaslieferungen im 
April 1945 zum Erliegen. Kurzzeitig konnten die Gastransporte wieder 
aufgenommen werden, bis sie die britische Militärregierung im Juli 1946 
untersagte. In dieser Konstellation erwog die Stadt, das alte örtliche 
Gaswerk vollständig zu überholen. Der Stadt gelang es aber weder, die 
Materialien zur Reparatur der alten Erzeugungseinrichtungen aufzutrei¬ 
ben, noch die Kohleversorgung auf Dauer sicherzustellen. Anfang 1947 
musste der Betrieb sogar die Belieferung von Industrie und Gewerbe 
einstellen. Angesichts dieser Versorgungsengpässe entschloss sich die 
Stadt im April 1949, die Eigenerzeugung endgültig aufzugeben. In an¬ 
deren Städten gaben eher betriebswirtschaftliche Gründe den Aus¬ 
schlag, zum Fremdbezug überzugehen. Aschaffenburg bezog seit 1951 
Gas von der Main-Gaswerke AG, da die Kosten des Fremdbezugs un¬ 
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