Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in
der Bundesrepublik 1950 bis 1967
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1950 1953 1957 1961 1963 1965
■ Steinkohle
■ Braunkohle
□ Mineralöl
a Sonstige
■ Gesamt
Neben dem langfristig zunehmenden Energieverbrauch fallt für den
Zeitabschnitt bis 1957 auf, dass alle Energieträger - wenn auch unter¬
schiedlich hohe - Zuwachsraten verzeichneten. Für die Phase ab 1957
ist die bundesdeutsche Energiewirtschaft indessen von einem grundle¬
genden strukturellen Wandel in Form des Übergangs von den Primär¬
energieträgern zu den veredelten Sekundärenergieträgern geprägt. Auf
der einen Seite sank zwischen 1957 und 1967 der Absatz des Steinkoh¬
lenbergbaus in einem Ausmaß, dass er 1967 in etwa auf den Stand des
Jahres 1950 zurückfiel. Auf der anderen Seite verzeichnete die Mineral¬
ölwirtschaft extreme Zuwachsraten mit der Folge, dass ihr Anteil am
Primärenergieverbrauch von 9,5 Prozent (1955) auf 48 Prozent im
Jahre 1967 zunahm. Hingegen blieb der relative Anteil der sonstigen
Energieträger im gleichen Zeitraum nahezu konstant.
Den entscheidenden Faktor des strukturellen Wandels der Energiewirt¬
schaft bildete die Expansionspolitik der Mineralölwirtschaft. Nicht zu¬
letzt durch die Abschottung gegenüber ausländischen Mineralölange¬
boten während des Dritten Reichs, den Raubbau an den wenigen eige¬
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