"Manch einer wird fragen: Welchen Standpunkt nimmt denn nun der Autor ein
und welches ist sein Ergebnis? Ich kann mich nicht ausweisen. ich nehme das
Ding weder allseitig (...) noch einseitig, sondern von verschiedenen zusam¬
mengehörigen Seiten. Man darf die Unfertigkeit einer Sache aber nicht mit der
Skepsis des Autors verwechseln. Ich trage meine Sache vor, wenn ich auch
weiß, daß sie nur ein Teil der Wahrheit ist und ich würde sie ebenso vortragen,
wenn ich wüßte, daß sie falsch ist, weil gewisse Irrtümer Stationen der Wahr¬
heit sind. Ich tue in einer bestimmten Aufgabe das Möglichste".
(Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften)
VORWORT
Vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 1996 von der Friedrich Schiller
Universität Jena als Dissertation angenommen. Für die Drucklegung wurde sie vor
allem im ersten Teil und im Schlußkapitel erheblich überarbeitet. Ein Teil der Arbeit
wurde 1997 mit dem Preis für Landesgeschichte ausgezeichnet'.
Jede wissenschaftliche Arbeit hat eine lange Vorgeschichte. Diese hier hat eine
besonders lange. Als Historiker und Historist zugleich will ich chronologisch verfah¬
ren und die Menschen und Institutionen, die mich auf dem langen Weg begleitet
haben, in ihrer Zeit würdigen, um ihnen so wenigstens ein Stück weit Gerechtigkeit
widerfahren zu lassen. Als erstes nenne ich Herrn Prof.Dr. Hans-Walter Herrmann,
den ehemaligen Direktor des Landesarchivs Saarbrücken. Er hat die Arbeit in ihrer
Entstehungs- und Entwicklungsphase begleitet und stand stets mit Rat und Tat zur
Seite, wenn ich in dem Aktenmaterial zu ertrinken drohte. Für seine permanente
Gesprächs- und Hilfsbereitschaft, wodurch er mir seine profunden Kenntnisse der
Landesgeschichte zuteil werden ließ, und für vieles mehr, was über den 'rationalen
Diskurs' hinausging, möchte ich Herrn Prof.Dr. Hans-Walter Herrmann sehr herzlich
danken. Auch der damals zweite und heute erste Mann des Landesarchivs, Herr Dr.
Wolfgang Läufer, hat auf eine gänzlich uneigennützige Art und Weise viele Kapitel
der Arbeit gelesen, mit seinen weitreichenden landesgeschichtlichen Kenntnissen
versehen und mir in zahlreichen Gesprächen immer wieder Mut und Zutrauen
gegeben, wofür ich ihm recht herzlich danken möchte. Überhaupt schließt mein
Dank, ohne weitere namentliche Nennung, alle Mitarbeiter des Landesarchivs Saar¬
brücken ein, die eine Arbeitsatmosphäre schufen, die mir so von der Universität her
völlig unbekannt war und die in ihrer Herzlichkeit vielleicht mit dazu beigetragen
hat, daß ich etwas länger als vorgesehen dort recherchiert habe. Gleich hier möchte
ich schon der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung
' Der Preis für saarländische Landesgeschichte wird alle zwei Jahre vergeben und von der Volksbank
Saar-West gestiftet. Es handelt sich um den Beitrag: "'Aufgeklärte' Untertanenschaft und 'despotische'
Herrschaft: Die Reichskammergerichlsklage der Völklinger Gemeinden gegen Fürst Wilhelm Heinrich
aus dem Jahre 1766" (erscheint demnächst im: Jahrbuch für Westdeutsche Landesgeschichte).
7