Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

in einer undatierten Traditionsnotiz im Liber memorialis von Remiremont zusam¬ 
men mit seinem Bruder Hugo124. Am 10. April 1141 ist Ulrich als Zeuge in einer in 
Straßburg ausgestellten Urkunde von König Konrad III. genannt424 425. Wahrscheinlich 
handelt es sich bei dem in der nicht sicher zu datierenden, entweder im April 1141 
oder im Mai 1142 ausgestellten Urkunde Konrads III. für Remiremont neben einem 
Grafen Hugo auftretenden Grafen Ulrich um den Egisheimer Grafen426. Die letzte 
Erwähnung Ulrichs erfolgt schließlich ebenfalls in einem Diplom Konrads III. vom 
8. Juli 1143, wiederum in Straßburg ausgestellt427. Er ist wahrscheinlich am 9. 
September entweder noch 1143 oder in den Folgejahren verstorben428. Mit dem 
Tod Ulrichs erlosch die sogenannte Egisheimer Linie der Familie, und sein Erbe fiel 
zum Großteil an die Grafen von Pfirt, Nachkommen von Ulrichs Schwester 
Stephanie429. 
Ulrichs Schwester Stephanie, eine weitere Tochter aus der Ehe Hedwigs mit 
Gerhard von Vaudemont, hatte Gral' Friedrich I. von Pfirt geheiratet, denn Ludwig 
von Pfirt nennt in der Urkunde 1187 für Pairis Ulrich von Egisheim seinen 
évêque de Toul (1126-1165), Nancy 1970 mit der vorläufigen Edition der Urkunden von 
Bischof Heinrich war mir nicht zugänglich. 
424 Siehe unten, Anm. 434. 
425 DK III 57, S. 96-101: ... Ovdalricus comes de Egensheim ( Zitat,ebda, S. 100). 
426 D К III 75, S. 132 ff.: ... Signum comitis Hvgonis. Signum comitis Vlrici (Zitat, ebda, S. 
134). 
427 D К III 89, S. 158 ff.: ... Othelricus comes de Egesheim. Es sei schließlich noch eine 
undatierte - laut Würdtwein um 1130 ausgestellte - Urkunde eines Ulrich erwähnt, der 
das Kloster Thierenbach der Kirche zu Cluny Uberträgt. Dieser Ulrich wird zwar von 
Würdtwein mit Graf Ulrich von Egisheim identifiziert, es wird aber in der Urkunde 
weder Titel noch ein „Familienname“ für Ulrich genannt, so daß es sehr zweifelhaft ist, 
daß es sich dabei um Ulrich von Egisheim handelt. Druck: Würdtwein, 7. Bd., Nr. 27, 
S. 73 f. Dort finden sich auch Verweise auf die Chronik des Maternus Berler mit dessen 
Identifizierungsvorschlag, wonach es sich um den Grafen Ulrich von Habsburg handele. 
428 Der Todestag Ulrichs wird durch einen Eintrag in einem Marbacher Nekrolog 
überliefert, das von Grandidier, Œuvres, 2. Bd., S. 75 mit Anm. 2, zitiert wird: Die IX 
Septernbris, Udalricus comes. Zur Kritik an der durch Grandidier vorgenommenen 
Jahresangabe 1144 als Todesjahr Ulrichs von Egisheim siehe ALBRECHT, Rappolt- 
steinisches Urkundenbuch I, S. 16. In dem im 17. Jahrhundert von Bernardin Buchinger 
abgefaßten Nekrolog von Ulrichs Stiftung Pairis ist er zusammen mit anderen Familien¬ 
mitgliedern, die als Stifter und Wohltäter der Abtei auftraten, in einem Sammeleintrag 
am 12. Dezember zur Commemoratio eingetragen. Siehe J. M. B. Clauss, Das Nekrolog 
der Cisterzienser-Abtei Pairis, in: MGEGDE/BSCMHA, II. Folge, Bd. 22, Straßburg 
1908, S. 93, Eintrag zum 12. Dezember: Commemoratio solemnis Fundator um nostr.: 
Udalrici comitis de Egisheim, Ludovici comitis de Ferreto (uxoris), Friderici (Jilii), 
Ulrici (et alior.), Hugonis de Tagesburg comitis, Alberti filii alque eorundem 
progenitorum et Ministerialium. Weswegen der 12. Dezember als Gedächtnistag 
fungierte, läßt sich nicht erkennen. Am ehesten wäre an den Todestag des Stifters zu 
denken, was wohl durch den Eintrag im Marbacher Nekrolog widerlegt zu sein scheint. 
Zur Kritik am Verfasser des Nekrologs von Pairis, Bernardin Buchinger, siehe vor allem 
H. Hirsch, Die Urkundenfälschungen des Abtes Bernardin Buchinger für die Zister¬ 
zienserklöster Lützel und Pairis. Ein Beitrag zur Geschichte der habsburgischen Rechte 
im Oberelsass, in: MIÖG32, Innsbruck 1911, S. 1-86, zum Nekrolog S. 9. 
429 Zur Erbschaft siehe unten das Kap. 'Erbanfall durch den Tod Ulrichs von Egisheim'. 
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