Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

dieser Ehe noch eine Tochter namens Mathilde bezeugt, die den Grafen von Metz, 
Folmar von (Bischofs)homburg, geheiratet hat393. 
Ermensinde hat sich nach dem Tode Alberts I. noch ein zweites Mal verehelicht. 
Sie heiratete wohl Anfang des 12. Jahrhunderts den Grafen Gottfried von Namur. 
Zeugnis von ihren beiden Eheverbindungen erhalten wir durch eine undatierte 
Urkunde, die von Hermann Bloch mit berechtigten Gründen um das Jahr 1124 
angesetzt wird, welche die Identität der Gemahlin Alberts I. von Egisheim und 
Moha mit der Gemahlin Gottfrieds von Namur beweist. Ermensinde, bereits Gräfin 
von Namur, bestätigt und erweitert mit dieser Urkunde dem Kloster St. Vanne bei 
Verdun die Schenkung der Kirche Mont-St-Martin, die bereits 1096 durch ihren 
ersten Ehemann, Graf Albert von Moha, erfolgt ist394. Im Eschatokoll werden 
schließlich ihr zweiter Gemahl, Graf Gottfried von Namur, und ihr Sohn aus dieser 
Ehe, Heinrich, genannt395. 
Aus ihrer Ehe mit Gottfried von Namur sind uns fünf Kinder bekannt, zwei Söhne 
namens Albert und Heinrich sowie drei Töchter namens Clementia, Beatrix und 
Adelheid, wie uns die Stiftungsurkunde für die von ihr und ihrem zweiten Gemahl 
gestiftete Prämonstratenserabtei Floreffe aus dem Jahre 1121 mitteilt396. 
In die Zeit ihrer zweiten Ehe fallen neben den beiden oben erwähnten Urkunden für 
Floreffe und für St. Vanne in Verdun noch weitere urkundliche Zeugnisse. So exi¬ 
stiert ein Brief der Mönche von St. Vanne aus dem Jahr 1125, aus dem wir erfahren, 
393 Zu Mathilde siehe unten, S. 88 ff. 
394 Die Urkunde Alberts von Moha ist abgedruckt bei H. Bloch, S. Vanne, 2. Teil, Nr. 62, 
S. 86 f. Siehe dazu auch oben, Anm. 370; die Urkunde Ermensindes ist ebenfalls 
abgedruckt bei Bloch, Nr. 76, S. 98-101: Ego Ermensendis comitissa Namucensis 
notum esse volo ... me legitima traditione contulisse ecclesie beatorum apostolorum 
Petri et Pauli sanctique Vitoni que est sita in suburbio Virdunensis civitatis ecclesiam 
mei iuris que vocatur mons sancti Martini cum omnibus pertinentiis suis tum pro 
remedio anime mee tum pro senioris mei comitis Alberti pie mercedis recompensatione. 
Nam idem memorabilis senior meus eidem cenobio eandem ecclesiam per manus abbatis 
Rodulfi tradidit (Zitat, ebda., S. 99). Weitere Drucke bei Wampach, Urkunden- und 
Quellenbuch, 1. Bd., Nr. 364, S. 522-525 und F. Roussfau, Actes des comtes de Namur 
de la première race 946-1196, Bruxelles 1936, Nr. 5, S. 13-16; Calmet, Histoire 
ecclésiastique, 1. Bd., preuves, col. 514 f. u. EteRS., Histoire de Lorraine, 3. Bd., 2. Aufl., 
preuves col. 47 f., und nach ihm L. Vanderkindere, La formation territoriale des 
principautés Belges au moyen âge, Bd. 2, Bruxelles 1981 (= unv. Nachdruck d. Ausg. 
Bruxelles 1902/3), S. 155, und Witte, Genealogische Untersuchungen, 2. Teil, S. 113, 
setzten diese Urkunde in der Fortsetzung von Calmet in das Jahr 1101, was zu Schwie¬ 
rigkeiten bei genealogischen Fragen geführt hat. Wie Bloch, S. 98 f., in der Vorbe¬ 
merkung zu seinem Abdruck der Urkunde dargelegt hat, geht diese Datierung auf einen 
Überlieferungsfehler in den chartularen Abschriften der Urkunde zurück. Wampach, Ur¬ 
kunden- und Quellenbuch, 1. Bd., Nr. 364, S. 523, schließt sich dem Datierungs¬ 
vorschlag von Bloch an. 
395 H. Bloch, S. Vanne, 2. Teil, Nr. 76, S. 98-101: Signum domni mei Godefridi comitis et 
filii mei Henrici comitis (Zitat, ebda., S. 101). 
396 Druck der Urkunde bei Rousseau, Actes, Nr. 2, S. 8-11: ... annuentibus filiis et 
filialibus nostris: Adelberto, Heinrico, Clementia, Beatrice, Adelaide (Zitat, S. 9); älterer 
Druck bei Miræus u. Foppens, Opera, 4. Bd., S 194 f. 
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