Die beiden Ehefrauen Alberts I.
Die Quellen bezeugen uns zwei Eheschließungen Alberts I. von Egisheim. Eine
erste Ehe ging er mit einer Heilwig ein, von der wir lediglich durch eine einzige
Quelle wissen. Sie entstammt einem uns unbekannten Geschlecht. Alberts zweite
Gemahlin, die uns die Quellen gut belegen, war die weitaus bekanntere Ermensinde
von Luxemburg.
Heilwig, Alberts erste Gemahlin
Alberts erste Gemahlin ist uns einzig in einer undatierten Traditionsnotiz aus dem
Codex Hirsaugiensis belegt, in der Albert und seine Heilwig genannte Gemahlin
dem Kloster Hirsau Güter im elsässischen Dorf Wintzenheim schenken382. Obwohl
weitere Quellennachrichten zu Heilwig nicht vorliegen, ist von einer Verwechslung
in der Hirsauer Traditionsnotiz mit der durch andere Quellen gut bezeugten Ehefrau
Alberts I., Ermensinde von Luxemburg, nicht auszugehen. Es ist keine Ausnahme,
daß die Namen gräflicher Ehefrauen - wenn überhaupt - lediglich durch eine einzige
Quelle überliefert werden, wie auch durch weitere Beispiele aus den vorliegenden
genealogischen Untersuchungen zu der Familie der Grafen von Dagsburg Egisheim
ersichtlich wird. Weder Heilwigs Geburts- noch Todeszeitpunkt sind uns
überliefert. Sie dürfte jedoch relaüv jung und nach einigen Ehejahren verstorben
sein. Der Altersunterschied zwischen Albert und seiner ersten Gemahlin Heilwig
scheint nicht sonderlich groß gewesen zu sein, aller Erfahrung nach war sie jünger
als ihr Ehemann. Somit ist ihr Geburtszeitpunkt ebenfalls nach 1060 liegend zu
vermuten.
Ob aus der Ehe mit Heilwig Kinder hervorgegangen sind, ist nicht überliefert, falls
doch, können nur Töchter überlebt haben, da Hugo VII, der einzige nachweisbare
Sohn Alberts. I. aus dessen Ehe mit Ermensinde von Luxemburg war383. Ebenso
entstammte Alberts I. Tochter Mathilde seiner zweiten Ehe384.
Ermensinde von Luxemburg, Alberts zweite Gemahlin
Ermensinde, die zweite Ehefrau Alberts I., entstammte dem Luxemburger
Grafenhaus385 und war die Tochter des Grafen Konrad I. von Luxemburg. Zeugnis
von ihrer Abstammung gibt uns zum einen ein freilich sehr fehlerhafter, späterer
382 Druck bei E. Schneider, Codex Hirsaugiensis, fol. 32a, S. 30: Adalbertus comes de
Egenesheim et uxor eius Heilewig in Alsacia ad villam Wintzenheim unam salicam
terram et vinearum non tnodicum partem dedit, zu der Schenkung siehe auch unten im
Kap. 'Besitzungen' den Art. ' Wintzenheim'.
383 Siehe dazu unten, S. 70.
384 Siehe dazu unten, S. 88 ff.
385 Zu Ermensinde siehe auch die nicht immer richtigen Angaben bei Renn, Grafenhaus, S.
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