Altdorfer Cyriakusklosters377. Zu einem späteren Zeitpunkt als dem 13. Juli 1097
ist Albert I. nicht mehr als aktiv handelnde Person nachzuweisen. Albert wird in
einer Urkunde Pibos von Toul vom 6. Juni 1102 für das Stift St. Gangulf in Toul,
mittels der der Bischof die Besitzungen des Stiftes bestätigt, zusammen mit seinem
Bruder Bruno als Schenker von Weingütern in Hermolsheim genannt. Jedoch
bezieht sich diese Erwähnung auf eine frühere Schenkung, so daß keine
Rückschlüsse, ob Albert I. zum Zeitpunkt der Ausstellung der Urkunde noch am
Leben ist, möglich sind378. Im Jahre 1103 amtiert allerdings schon sein Sohn, Hugo
VII., damals noch im Knabenalter, als Vogt der Altdorfer Abtei379. Albert I. dürfte
folglich um 1098 verstorben sein, vielleicht erlebte er auch noch die Jahrhun¬
dertwende380. Als sein Todestag ist im Nekrolog von St. Vanne der 24. August
angegeben381.
377 Vgl. auch H. Dubled, L'avouerie des monastères en Alsace au Moyen âge (VIIIe-XIIe
siècle), in: AEA 10 n^e série (= tome 26 de la série complète), Strasbourg 1959, S. 35,
der den Grafen Adelbert ebenfalls mit Albert von Dagsburg-Egisheim identifiziert.
Eichhofen ist - laut J. Clauss, Historisch-topographisches Wörterbuch des Eisass,
Zabern 1895 ff., S. 305 (mit Urkundennachweisen) altes egisheimisches Eigengut um
Bernstein.
378 Urkunde abgedruckt bei Douche, Actes, Nr. 41, S. 184-188: ... apud Hermoteseim
vineas quas dedit Bruno ejusdem loci prepositus et frater ejus comes Albertus (Zitat S.
185). Vgl. dazu die Bestätigungsurkunde von Papst PaschaJis II. vom 30. Januar 1106,
abgedruckt bei H. Meinert, Papsturkunden in Frankreich, Neue Folge 1. Bd.:
Champagne und Lothringen, Anhang zu Bd. 1: Urkunden und Regesten, Berlin 1933,
Nr. 9, S. 183 ff., in der - obwohl Albert I. als auch sein Bruder Bruno zu diesem
Zeitpunkt bereits sicher nicht mehr am Leben sind - von päpstlicher Seite eine fast
identische Formulierung wie in der Pibo-Urkunde benutzt wird: ... in Alsatia aput
Herrnoteseim uineas, quas dedit eiusdem loci prepositus Bruno et frater eius comes
Albertus.
379 Urkunde aus dem Jahre 1103, abgedruckt bei Schöpflin, Alsatia diplomatica I, Nr. 233,
S. 182 f.
380 WüRDTWElN, 6. Bd., S. 255, Anm. a, gibt als Todeszeitpunkt die Jahre 1097 und 1098
an.
381 Druck bei H. Bloch, S. Vanne, 2. Teil, S. 145:. IX. (Ga/.[Sept.] ... Albertus comes
Dasburgensis, qui nobis cellam Montis sancii Martini cum omnibus appendiciis suis
dedit. Das Nekrolog, das auf eine ältere Überlieferung zurückgeht, ist in einem Codex
aus dem 14. Jahrhundert eingetragen und wird in Verdun in der Stadtbibliothek
aufbewahrt (siehe ebda, S. 131). In einem auszugsweisen Druck des Nekrologs aus einer
Abschrift aus dem 18. Jahrhundert in der Bibliothèque Nationale Paris wird der 23.
August als Todestag Alberts angegeben: X. Kl. Sept. ... Albertus comes Dasburgensis,
qui nobis cellam sancii Martini cum omnibus appendiciis suis dedii (Necrologium S.
Vitoni Virdun, in: E. Sackur, Handschriftliches aus Frankreich, in: NA 15, 1890,
S. 130). Der von Emst Sackur edierte Text ist eine Abschrift des Metzer Textes, die im
18. Jahrhundert vorgenommen wurde (siehe Bloch, S. 132 und Sackur, S. 126). Der
Verduner Überlieferung ist also auf jeden Fall der Vorzug zu geben. Sie bietet auch den
präziseren Text. Der von Sackur edierte Text weist, wie unser Beispiel zeigt, einige
Fehler auf, die auf Unachtsamkeiten beim Anfertigen der Abschrift zurückzufUhren sind.
So ist das cellam Montis sancii Martini, das die Verduner Fassung hat, der
ursprünglichere und vollständigere Text. Dem cellam sancii Martini der Pariser
Handschrift fehlt das Wort Montis, das die Örtlichkeit eindeutig charakterisiert. Zur
cellam sancii Martini siehe unten im Kap ’Besitzungen' den Art. 'Mont-St-Martin'.
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