Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

einer Urkunde Folmars und Heiliehas genannt, mit der der Straßburger Kirche die 
Übertragung der Abtei Hugshofen beurkundet wird304. 
Graf Heinrich I. von Dagsburg-Egisheim dürfte in der zweiten Hälfte des 11. 
Jahrhunderts verstorben sein, nach 1061, jedoch vor 1064, da in einer am 1. März 
dieses Jahres in Straßburg für das Kloster Ottmarsheim ausgestellten Urkunde von 
König Heinrich IV. schon Heinrichs I. Sohn Gerhard als Graf im Nordgau genannt 
wird305. Der Todestag Heinrichs I. wird im heute verlorenen Altdorfer Nekrolog als 
der 28. Juni angegeben306. 
Die Gemahlin Heinrichs I. von Dagsburg-Egisheim 
Über die Gemahlin Heinrichs I. von Dagsburg-Egisheim sind uns zwar keine 
Quellenzeugnisse bekannt, man kann jedoch auf Grund einiger wesentlicher 
Indizien auf ihre Herkunft schließen. So weist uns der Umstand, daß einer der 
Söhne von Heinrich I., nämlich Albert I., unter anderem den Titel eines Grafen von 
Moha führte307, den Weg. Es ist weder der Titel noch Besitz in Moha in der Familie 
der Dagsburg-Egisheimer zeitlich vor Albert I. zu finden, so daß daraus geschlossen 
werden kann, daß Albert I. den Titel und die Herrschaft Moha von seiner Mutter, 
also der Gemahlin Heinrichs I., geerbt haben muß. Bei der Mutter Alberts muß es 
sich folglich um eine Tochter des Herren von Moha gehandelt haben. 
Ein weiteres Indiz, das diese These stützt, ist durch den Namen Albert gegeben, der 
- abgesehen von dem die Namensform Adalbero tragenden Kanoniker in Toul308 - 
ebenfalls erst ab diesem Sohn Heinrichs I. in der Familie der Dagsburg-Egisheimer 
vorkommt und sich etabliert hat. Auffallenderweise ist er in der ersten Hälfte des 
11. Jahrhunderts bei den Herren von Moha zu finden, deren Erbe nachweislich 
Albert I. antrat. So kann man für das Jahr 1031 in einer Urkunde Bischof 
304 Druck der Urkunde bei SchöPFLIN, Alsatia diplomaüca I, Nr. 215, S. 170: Heinrici 
Alsaliae comilis, vgl. RegBfeStr. I, Nr. 285, S. 278. 
305 D H IV 126, S. 164 f.: ... in comitatu Gerardi comitis Arcenheim, Iebensheim, 
Prietenheim, Scherweilare, Northusen cum omnibus suis appendiciis (Zitat, ebda., S. 
165). Hier wird zwar Gerhards Grafschaft nicht explizit Nordgau genannt, jedoch kann 
man auf Grund der genannten Orte die Grafschaft als im elsässischen Nordgau liegend 
identifizieren; vgl. Witte, Genealogische Untersuchungen, 2. Teil, S. 107. 
306 Schöpflin, Alsatia illustrata, S. 482 hat das Nekrolog anscheinend noch gesehen und 
zitiert daraus den Eintrag zu Heinrich von Dagsburg-Egisheim: IV kal. jul. Obiit 
Henricus contes, pro quo venerabilis ejus filius Bruno tradidit huic casœ Dei ad S. 
Cyriacum unum molendinum, vgl. Witte, Genealogische Untersuchungen, 2. Teil, S. 
107; F. TlHON, Généalogie des comtes de Moha, in: BIAL 23, Liège 1892, S. 436. 
Grandidier hatte sich beim Abt von Altdorf vergeblich um Einsicht in das Altdorfer 
Nekrolog bemüht. Siehe Grandidier, Histoire 1,2, S. 184 mit Anm. g. Erst für Bd. 11,2 
konnte er es auswerten. Vgl. A. Schulte, Notae historicae Altorfenses, in: MIÖG 4, 
1883, S. 209. 
307 So in einer bei H, BLOCH, Die älteren Urkunden des Klosters S. Vanne zu Verdun, 2. 
Teil, in: JGLGA 14, Metz 1902, Nr. 62, S. 86 f. abgedruckten Urkunde vom 10. Mai 
1096, die Graf Albert von Moha für das Kloster St. Vanne zu Verdun ausgestellt hat. 
308 Zu dem Kanoniker Adalbero von Toul siehe oben, S. 53 f. 
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