Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

Die Mutter des Grafen Adalbert von Calw 
Ein weiteres Kind aus der Ehe zwischen Hugo IV. und Heilwig ist eine uns 
namentlich nicht bekannte Tochter, die den Vater des Grafen Adalbert von Calw 
geheiratet hat, der wohl ebenfalls Adalbert hieß275. Der Codex Hirsaugiensis zeigt 
uns die genealogischen Zusammenhänge auf. So finden wir dort auf fol. 2b einen 
Hinweis auf den beatum Leonem nonum eiusdem nominis papam, avunculum 
videlicet predicti Adalbertß76. Bei dem hier genannten Adalbert, dessen Onkel 
Papst Leo IX. ist, handelt es sich um den Grafen Adalbert von Calw, der an der 
Wiederherstellung des Klosters Hirsau maßgeblich beteiligt war277 278. Auch wird auf 
fol. 25b im Codex Hirsaugiensis im Zusammenhang mit dem Bericht über jene 
Wiederherstellung von Hirsau die Aussage wiederholt, daß Leo papa, avunculus 
eiusdem Adalberti278 ist. Zudem gibt uns noch der Annalista Saxo ein weiteres 
Zeugnis für die Abstammung der Gemahlin des Grafen von Calw von Hugo IV. von 
Egisheim279. Wir haben folglich bei der Mutter von Graf Adalbert von Calw eine 
Schwester von Papst Leo IX. vor uns, deren Namen die Quellen leider 
verschweigen280. 
Hildegard 
Eine weitere Tochter Hugos IV. und Heilwigs mit Namen Hildegard ist zwar 
nirgends direkt bezeugt, doch konnte sie auf Grund verschiedener Indizien 
erschlossen werden281. Das wesentlichste Indiz liefert eine Traditionsnotiz in der 
von ihrer Enkelin Mathilde282 283 aufgezeichneten Notitia bonorum für die Abtei 
Heiligkreuz zu Woffenheim, wonach eine comitissa Hilde gar dis dieser Abtei 
Besitzungen in Herlisheim pro arüma filii sui Lodewici comitis283 schenkt. Bei 
diesem schon vor seiner Mutter verstorbenen Sohn namens Ludwig kann es sich - 
so hat man vermutet284 - eigentlich nur um den Grafen Ludwig von Mousson- 
Mömpelgard handeln, da lediglich noch eine weitere zeitgenössische Verbindung 
275 Vgl. W. Kurze, Adalbert und Gottfried von Calw, in: ZWLG 24, 1965, S. 243. 
276 E. Schneider, Codex Hirsaugiensis, Stuttgart 1887, S. 7 (Fol. 2b). Ein Teil des Codex 
Hirsaugiensis ist abgedruckt in Historia Hirsaugiensis monasterii, ed. G. Waitz, MGH 
SS XIV, S. 254-265, das Zitat findet sich hier auf S. 255. 
277 Zur Wiederherstellung des Klosters Hirsau siehe K. SCHMID, Kloster Hirsau und seine 
Stifter, Freiburg i. Br. 1959, bes. S. 53-77. 
278 E. Schneider, Codex Hirsaugiensis, S. 25 (Fol. 25b); Historia Hirsaugiensis monasterii, 
MGH SS XIV, S. 265. 
279 Annalista Saxo, MGH SS VI, ad 1048, S. 687. Hier heißt es zu Leo IX.: ... Quodam 
tempore ad invisendum regnum Teutonicum ingressus, ad filium sororis sue, comitern 
Adalbertum, in Sueviam venit. 
280 Vgl. auch Kurze, Adalbert und Gottfried von Calw, S. 243 ff. 
281 Siehe dazu Vollmer, Etichonen, S. 182 mit Anm. 328. 
282 Zur Identifizierung Mathildes als Enkelin der Hildegard siehe Hlawitschka, 
Grundlagen, S. 58 ff. 
283 Viellard, Documents, Nr. 97, S. 147 f. 
284 Ebda., Nr. 97, S. 147 mit Anm. 4; Vollmer, Etichonen, S. 182 mit Anm. 328. 
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