Jahrhundert zurückgegriffen hat258. Gerhard wurde laut den Angaben von Jean de
Bayon im Verlauf einer Fehde mit Reginbald von Rappoltstein von diesem
erschlagen259.
Wir können jedoch ein weiteres, wichtiges Faktum zu Gerhard III. nennen. Er war,
wie wir aus der Touler Vita Leos IX. wissen, mit einer Nichte König Rudolfs III.
von Hochburgund verheiratet260. Unter Heranziehung eines genealogischen
Zusatzes zu den Annalen Flodoards, in dem berichtet wird, daß Mathilde, eine
Tochter König Konrads von Burgund - also eine Schwester Rudolfs III. - eine
Tochter namens Berta hatte, diese wiederum die Mutter des Grafen Gerold von
Genf war261, konnte Eduard Hlawitschka beweisen, daß diese Berta die in der Vita
Leos IX. angesprochene Gemahlin Gerhards III. gewesen sein muß262.
Von dem Ehepaar Gerhard und Berta kann man zwei Kinder sicher nachweisen,
zum einen den Grafen Gerold von Genf und zum anderen Hildegard, welche den
Staufer Friedrich von Büren geheiratet hat. Es muß jedoch noch ein weiterer Sohn
Gerhards III. existiert haben, über den allerdings Quellennachweise fehlen, der aber
auf Grund einiger Indizien erschlossen werden kann263.
Hugo V.
Auch Gerhards Bruder Hugo V. ist - wie oben schon erwähnt - im Jahre 1049
bereits nicht mehr am Leben264. Weitere Nachrichten über diesen Sohn von Hugo
IV. enthält die Bulle seines Bruders Leo IX. für das Familienkloster Hesse, dem
Gerberga, die Nichte Leos IX., als Äbtissin Vorstand265. So werden unter den
Wohltätern der Abtei auch Graf Hugo, seine Frau Mathilde und deren Sohn
Heinrich genannt, die Besitzungen an die Abtei tradierten266. Möglicherweise war
258 So Th. Biller und B. Metz, Anfänge der Adelsburg im Elsaß in ottonischer, salischer
und frühstaufischer Zeit, in: H. W. Böhme [Hrsg.]: Burgen der Salierzeit, 2. Teil. In den
südlichen Landschaften des Reiches, Sigmaringen, 2. Aufl. 1991, S. 281, Anm. 5.
259 Chronicon Mediani-monasterii authore Joanne de Bayon, lib. II, cap. 48, S. 220, siehe
das Zitat oben in Anm. 229.
260 Leonis IX vita, lib. I, cap. 10, S. 140: ... nepte Rodulfi regis lurensis, coniuge sui
germani, nomine Gerardi, slrenuissimi atque elegantissimi militis.
261 Les Annales de Flodoard, ed. Ph. Lauer, Paris 1905, S. 159: ... de Mathilde [ =
Gemahlin König Konrads] processit Roduljus rex et Mathildis, soror ejus, ... de
Mathilde filia Mathildae, Berta. ...de Berta Geraldus Genevensis.
262 Hlawitschka, Grundlagen, S. 41 f.
263 Zu den Nachkommen Gerhards III. und Bertas siehe unten, S. 58 ff.
264 Siehe oben Anm. 256.
265 Druck in: Calmet, Histoire de Lorraine, 2. Bd., 2. Aufl., preuves, col. 287 ff.: ... per
eatn Serbergce Abbatissce nepti nostrce(Zitat, ebda., col. 287). Das Privilegs Leos IX. für
Hesse wird von Parisse, La noblesse Lorraine, S. 129, als verfälscht angesehen, was
jedoch für die genealogischen Überlegungen nicht ins Gewicht fällt. Siehe unten im Kap.
'Besitzungen' die Art. 'Inglange/Inglingen' und 'Sarrebourg/Saarburg'.
266 Ebda., preuves, col, 289: Ecclesia Igolingen, cum conductu & villa ex toto, data per
tnanus Mathildis dilectce uxoris fratris nostri Hugonis prcedicti, & filii ejus Henrici.
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