Bollenberg
(F, Dep. Haut-Rhin, Arr. Guebwiller, Cant. Rouffach, Com. de Westhalten)
Auch in Bollenberg760 war Heiligkreuz bei Woffenheim begütert761. Hier läßt sich,
wie in den vorangegangenen Fällen, eine eindeutige Herkunftsbestimmung nicht
geben, da in der Notiiia bonorum die Schenkung keinem konkreten Schenker
zugeordnet wird.
Denzlingen
(D, Bld. Baden-Württemberg, Lkr. Emmendingen)
Es ist nicht ganz sicher, ob der an der Glotter liegende Ort Denzlingen762 überhaupt
zu den Besitzungen des Grafen Guntram gehört hat, die ihm von König Otto I. im
Zusammenhang mit dem vom König angestrengten Hochverratsprozeß gegen ihn
weggenommen wurden. Fest steht jedenfalls, daß Denzlingen von Otto I. an das
Kloster Einsiedeln geschenkt wurde, wie das Bestätigungsdiplom Ottos III. aus dem
Jahre 984 vermerkt763. Der Zeitpunkt der Schenkung ist indes unklar. Paul Kläui
geht davon aus, daß die Libertragung Denzlingens an Einsiedeln zwischen 972 und
984 geschah, weil Denzlingen erst in dem Bestätigungsdiplom Ottos III. 984 für
Einsiedeln als Besitzung des Klosters genannt werde, in den vorangegangenen
Diplomen Ottos I. und Ottos II. aber fehle764. Ein solch später Zeitpunkt der
Libertragung an Einsiedeln nach der Konfiskaüon von Guntrams Besitzungen - es
liegen mindestens 20 Jahre dazwischen - spricht aber nicht unbedingt dagegen, daß
Denzlingen aus der Konfiskationsmasse stammt, denn Otto I. könnte sich durchaus
Güter aus dem gesamten eingezogenen Besitzkomplex zurückbehalten haben, vor
allem, wenn es sich um Reichsgut gehandelt hat, was bei Denzlingen durchaus der
Fall gewesen sein kann. Was ebenfalls die Annahme stützt, daß Denzlingen zu den
Gütern Guntrams gehört hatte, ist die unmittelbare Nähe des Ortes zu einer anderen
Besitzung von Guntram, nämlich zu dem Mauracherhof765. Dieter Geuenich ordnet
760 Clauss, Wörterbuch, S. 155.
761 V iellard, Documertts, Nr. 97, S. 147-150: ... Hoc igitur in festivitate sanctce Crucis
congregatur, ut ad forum Bollenburc afferatur, ut praefati sumus, sororibus tradatur,
quantum fieri possit, et hoc cum omnium consilio tractetur et singulis, qualiter fiat, a
cameraria dividatur (Zitat, ebda, S. 148).
762 Krieger, Wörterbuch. 1. Bd„ Sp. 389 ff.
763 D O III 4, S. 398 f.: Notum sit .... qualiter ipse avus noster supranominatus sua
preceptione ad prefatam ecclesiam in honore sanctae dei genitricis Marie semper
virginis et sancti martiris Mauricii constructam et consecratam concessit et dedit, ...
Denzilinga ,.. donavit ...ad eandem ecclesiam iuste pertinentia sue auctoritatis precepto
confirmavit atque filius eius prelibatus genitor noster imperator augustus omnia hec
preceptionis sue donatione simili modo postea corroboravit (ebda., S. 398); Denzlingen
wird aber in den vorangegangenen Diplomen Ottos I, und Ottos II. nicht genannt (siehe
Anm. 764); Otto II! bestätigt dem Kloster Einsiedeln im Jahre 996 noch einmal dessen
Besitzungen, darunter auch Denzlingen (DO III 231, S. 645 f).
764 Kläui, Untersuchungen, S. 93; siehe dazu D O I 156 u. D O II 24. Salzgeber,
Landschenkungen, S. 259 f., nimmt an, daß die Schenkung von Denzlingen durch Otto I.
schon vor 972 erfolgt ist.
765 Siehe die Karte bei Geuenich, Graf Guntram, S. 11; vgl. auch unten den Art. 'Maurach'.
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