Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim (31)

hunderts in der Hand des Grafen Guntram724. Im Zusammenhang mit dem Prozeß 
gegen Guntram725 wurde Wöllingen 952 von König Otto I. konfisziert und an das 
Kloster Einsiedeln geschenkt, wie aus einem am 17. Juni 1004 in Zürich ausge¬ 
stellten Bestätigungsdiplom Heinrichs II. deutlich wird726. Auch das Marga¬ 
rethenkloster in Waldkirch hat Besitz in Wöllingen, der wahrscheinlich auch aus 
der Konfiskationsmasse Guntrams stammt727. 
Woffenheim 
(F, Dep. Haut-Rhin, Arr. Colmar, Cant. Colmar Sud, Com. de 
Sainte-Croix-en-Plaine) 
Der heute abgegangene oberelsässische Ort Woffenheim728 südlich von Colmar 
war altes egisheimisches Eigengut729 und ebenso wie das Kloster Heiligkreuz bei 
Woffenheim Pertinenz der Walhenburg, einer der drei Egisheimer Burgen, die bis 
zum Tod der Gräfin Gertrud von Dagsburg im Jahre 1225 im Besitz der Dagsburger 
Grafen war. Nach ihrem Tod wurde die Walhenburg mit ihren Perünenzen, damit 
auch Woffenheim, von den Pfirter Grafen als Erbe beansprucht730, diese mußten 
sich aber im Laufe der Auseinandersetzungen um das Erbe dem Straßburger 
Bischof Berthold von Teck beugen und schließlich die Walhenburg mit ihren 
Pertinenzen dem Bischof abtreten und von diesem zu Ixhen nehmen731. 
724 D H II 77; vgl. auch Liber Heremi, S. 109; siehe dazu Kläui, Untersuchungen, S. 92 f. 
725 Siehe dazu oben, S. 177-183. 
726 D H II 77, S. 98. Siehe das Zitat auf S. 408 in Anm. 111. 
727 Urkunde abgedruckt bei T. Neugart, Episcopatus Constanti ensis Alemannicus, 1. Bd., 
2. Teil, Freiburg i. Br. 1862, Nr. 7, S. 583 ff.: ... Tenzelingen, Hartchillea, Wendelingen, 
Cundelingen, Vrengen, Wilo, Pezzengen, Wellighein, Scafhusen, Tuts/eld (Zitat, S. 584); 
siehe dazu Denzlingen. Eine alemannische Siedlung im Breisgau, Text, Bildauswahl u. 
Gesamtredaktion D. Geuenich, Freiburg 1983, S. 62 mit Abb. 41 u. S. 74. Neugart, S. 
584, u. Krieger, Wörterbuch, Sp. 1419 ff., möchten in dem in der Urkunde genannten 
Wendelingen das der Gemeinde St. Georgen zugehörige Dorf Wendlingen erkennen. 
Krieger, Sp. 1504, meint, in Wellighein den Ort Wöllingen zu erkennen. Neugart, S. 
584, hingegen tippt eher auf die Willinger Mühle, unweit von Wyhl. 
728 Reichsland III, S. 1225. 
729 Siehe dazu oben, S. 196-199, zur Stiftung des Klosters Heiligkreuz bei Woffenheim 
durch die Eltern Leos IX. auf ihrem Allod. 
730 Siehe dazu die Regesten bei C. Wilsdorf, Un domaine dans la première moitié du XIIIe 
siècle: la «Cour du Comte» à Woffenheim d'après son coutumier, in: Histoire de l'Alsace 
rurale, Paris - Strasbourg 1983, S. 112. 
731 Urkunde, abgedruckt bei SchöPFLIN, Alsatia diplomatica, I. Bd., Nr. 544, S. 405 f.: 
Preterea omni jure, quod nobis competebat, aut competere videbatur, occasione 
hereditatis de Tagesburg, in castro Egens heim dicto der Walhenburg cum suis attinendis, 
videlicet dem heiligen Crulze & Woffenheim, excepto jure patronatus ecclesie in 
Woffenheim, quod ab antiquo ad nos & nostros pertinebat progenitores, in manus 
predicti domini nostri episcopi nomine sue ecclesie Argent, renunciavimus, & presenti 
carta renunciamus, duobus castris in eodem colle sitis, que Petrus Melioc & Baldemarus 
a nobis possident, a prelibato domino episcopo & ecclesia Argent, nobis & nostris 
heredibus in feudum reservatis', zur Zerstörung des Ortes während des 
Armagnakeneinfalls ins Elsaß im Jahr 1444 siehe Reichsland III, S. 1225. 
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