Bischof und Bistum abhängige Rechte und Besitzungen, so z. B. die Vogtei über
das Kollegiatstift St. Salvator in Metz, die Abtei Neuweiler und die dazugehörige
Burg Warthenberg, die Burg Herrenstein, die Orte Maxe, Montoy und Pfedders¬
heim, ein Wald bei Essey, das Patronatsrecht über die Kirchen Heiligkreuz in Metz,
St. Georg in der Metzer Vorstadt und in Volmunster41 L Es ist jedoch nicht immer
klar zu unterscheiden, ob diese Besitzungen zur Grundausstattung des Metzer Gra¬
fenamtes gehörten oder separat davon vom Bischof an den Grafen verliehen oder
verpfändet wurden, wie es z. B. beim Hof Argancy der Fall war411 412, oder ob Rechte
auch von anderen Metzer Institutionen an den Dagsburger Grafen verliehen wurden,
so vom Kollegiatstift St. Salvator die Vogtei über Eppelsheim413. Ursprünglich
nicht zur Grafschaft gehörten Diedersdorf, Saaralben, Sarrebourg und Türkstein, die
erst von Gertrud von Dagsburg dem Bischof als Lehen auf getragen wurden414.
Moha
(B, Prov. Liège, Arr. Huy)
Die im heutigen Belgien gelegene Grafschaft Moha kam durch eine Heiratsver¬
bindung in den Besitz der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Aller Wahrschein¬
lichkeit nach war die Ehefrau von Heinrich I. von Dagsburg-Egisheim die Erb¬
tochter des Grafen Albert von Moha, der in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts
urkundlich nachzuweisen ist415. Die erste Person aus dem Geschlecht der Dags-
burg-Egisheimer Grafen, die den Titel eines Grafen von Moha führt, ist Albert I.
von Dagsburg-Egisheim, ein Sohn ebenjenes Heinrich von Dagsburg-Egisheim416.
Zur Grafschaft Moha gehörten die Orte Aineffe, Antheit, Borlez, Couthuin, Dreye,
Héron, Huccorgne, Java, Lamalle, Lamontzée, Lavoir, Mameffe, Moha, Oha,
Oteppe, Reppe, Vinalmont, Vissoul, Waleffe, Wanze, Waret-1'Évêque und
Wamant417. Für Aineffe, Borlez, Héron, Huccorgne, Java, Lavoir, Oha, Oteppe,
Reppe und Waret-1'Évêque besitzen wir zwar kein direktes Quellenzeugnis, das
besagt, daß die Dagsburger Grafen Besitzrechte daran hatten, jedoch sind diese Orte
im 15. Jahrhundert mit den anderen hier genannten Orten als zur Grafschaft Moha
gehörig nachgewiesen418, denn sie gehörten zum Bezirk des Gerichtshofes von
Wanze, dem der Baiulus von Moha Vorstand419. Der Gerichtsbezirk von Wanze
411 Siehe zu den einzelnen Besitzungen die jeweiligen Art. 'St. Salvator in Metz',
'Neuweiler', 'Warthenberg', 'Herrenstein', 'Maxe', 'Montoy', 'Pfeddersheim', 'Essey-et-
Maizerais', 'Heiligkreuz in Metz', 'St. Georg in der Metzer Vorstadt', 'Volmunster'.
412 Siehe den Art. 'Argancy'.
413 Siehe im Kap. 'Vogteien' den Art. 'Eppelsheim'.
414 Siehe dazu die Art. 'Diedersdorf, 'Saaralben', 'Sarrebourg/Saarburg' und Türkstein’.
415 Zur Eheverbindung zwischen Heinrich I. von Dagsburg-Egisheim und der Erbtochter von
Moha siehe oben, S. 56 f.
416 Zur genealogischen Einordnung Alberts I. von Dagsburg-Egisheim siehe oben, S. 65-68.
417 Siehe de Marneffe, Recherches, S. 232; Herbillon, Le Comté, S. 167.
418 Siehe de Marneffe, Recherches, S. 232 f. mit Anm. 2; Herbillon, Le Comté, S. 167.
419 Zum Gerichtshof von Wanze vgl. eine Urkunde vom 1. August 1341 in: J. Barbier,
Documents, Nr. 29, S. 71 f.: ... de par maistre Conrat, souverain bailhieurs de le terre de
Mouhal, et tout H eskevien dele haulte court de Wanze (Zitat, ebda., S. 71).
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