Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

Nekrolog eingetragene Graf ist wahrscheinlich mit einem aus dem Geschlecht der 
Komadiner stammenden Grafen Eberhard im Niederlahngau zu identifizieren124. 
Ein Vergleich des Nekrologeintrages mit dem Kapitel in der Continuatio Reginonis 
zu 966 läßt uns eine weitere Parallele erkennen. So verzeichnen beide Quellen 
neben dem Tod des Grafen Eberhard auch das Ableben sowohl des Bischofs 
Starchand von Eichstätt als auch König Berengars von Italien125. Zudem folgt in 
beiden Quellen unmittelbar auf die Nachricht vom Tod des Grafen Eberhard die 
Mitteilung vom Tod Berengars, so daß man wohl davon ausgehen kann, daß der in 
der Continuatio Reginonis genannte Graf Eberhard mit dem in den Fuldaer 
Nekrologen verzeichneten, am 10. Mai 966 verstorbenen Grafen Eberhard identisch 
ist. 966 als Todesjahr Eberhards III. läßt sich also nicht aufrechterhalten. Als 
Terminus ante quem für den Todeszeitpunkt Eberhards III. kann man jedoch den 
16. November 968 ausmachen, da zu diesem Zeitpunkt erstmals sein Sohn, Hugo 
III. raucus, in einem Diplom Kaiser Ottos I. als Graf im elsässischen Nordgau 
genannt wird126. 
Die Gemahlin Eberhards III. können wir höchstwahrscheinlich, wie schon Eduard 
Hlawitschka erwiesen hat127, in jener Tochter des Pfalzgrafen Wigerich und seiner 
Gemahlin Kunigunde namens Liutgard erblicken, die 960 der Abtei St. Maximin in 
Trier zum Seelenheil ihrer Eltern, ihrer beiden verstorbenen Ehegatten, Adalbert 
und Eberhard, und ihrer Söhne sowie zum Nachlaß der eigenen Sünden, ihr von 
ihren Eltern ererbtes Gut Marner schenkt128. Liutgart, über deren Person sich eine 
Blutsverwandtschaft der Eberhardiner zu den Karolingern herstellen läßt (siehe 
Tafel 4)129, war demnach zweimal verheiratet, nach der Wortstellung in der 
Urkunde für St. Maximin zu schließen, war Eberhard ihr zweiter Gemahl. Von 
124 F. Stein, Geschichte des Königs Konrad I. von Franken, Nördlingen 1872, S. 327, 
identifiziert diesen Grafen Eberhard mit einem Grafen im Lahngau. R. Köpke und E. 
Dümmler, Kaiser Otto der Große, Leipzig 1876, S. 409, Anm. 3, folgen Stein. Vgl. Die 
Klostergemeinschaft von Fulda, Bd. 11,1, S. 389. Da im Fuldaer Nekrolog weiters keine 
Mitglieder der Familie der elsässischen Eberhardiner eingetragen sind, ist es eher un¬ 
wahrscheinlich, daß es sich bei jenem zum 10. Mai genannten Grafen Eberhard um ein 
Mitglied aus dieser Familie handelt. 
125 Annales necrologici Fuldenses maiores, ad 966, S. 157: Slarcanl episcopus. ... Berenger 
rex ii. non. aug. In den Annales necrologici Fuldenses minores, ad 966, S. 154: Starcant 
episcopus. ... Bemger rex. Neu ediert in: Die Klostergemeinschaft von Fulda, Bd. I, S. 
337, Continuatio Reginonis, ad 966, S. 177: Starkandus Rubilocensis ecclesiae 
episcopus obiit; ... Eodem anno Berengarius quondam Italiae rex exui moritur et in 
Babenberg regio more sepelitur. 
126 D O 1 368, S. 505 f. 
127 Hlawitschka, Anfänge, S. 109 ff. 
128 Die Urkunde ist abgedruckt bei C. Wampach, Urkunden- und Quellenbuch zur 
Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, 1. Bd. (bis 
zum Friedensvertrag v. Dinant 1199), Luxemburg 1935, Nr. 168, S. 216-219, Zitat, S. 
218: Tradidi igitur sancto conjessori Christi Maximino quoddam mee proprietatis 
predium Mambra nuncupatum ad opus monachorum ibidem Deo servientium .... quod 
michi ex parentibus meis Wigerico et Cunegunda hereditario iure accessit, pro remedio 
et absolutione eorundem parentum meorum, seniorum quoque meorum Alberti et 
Everhardi vel filiorum meorum et remissione peccatorum meorum. 
129 Hlawitschka, Anfänge, S. 115. 
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