Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim (31)

der Übertragung an Theobald von der Champagne und an Gertrud zugestimmt1231. 
Die Resignation erfolgte im Juni 1220 im Beisein des oberlothringischen Herzogs 
und des Erzbischofs von Trier, der zusätzlich den Verzicht der Herzoginmutter 
bestätigte1232. Die Investitur von Gertrud und Theobald IV. von der Champagne 
mit Nancy und Gondreville fand anschließend in Anwesenheit der Herzogin¬ 
mutter1233 und des Trierer Erzbischofs1234 statt. Nach dem Tod von Gertrud sollten 
die genannten Orte wieder in den Besitz des Herzogs übergehen1235. Allerdings 
bildeten gewisse Lehen, die in der Hand Guidos von Planciaco waren, eine 
Ausnahme. Diese sollten in der Hand von Graf Theobald von der Champagne und 
dessen Mutter Bianca von Troyes verbleiben1236. 
In den beiden gegenseitigen Verträgen zwischen Bianca und ihrem Sohn, Graf 
Theobald von der Champagne, einerseits und Herzog Matthäus andererseits wurde 
zusätzlich vereinbart, daß Matthäus die Briefe und Dokumente, welche die 
dagsburgischen Angelegenheiten betreffen, an Theobald IV. von der Champagne 
und seine Mutter übergeben müsse1237. Im Gegenzug mußten sich Theobald und 
1231 Urkunde, abgedruckt in: Calmet, Histoire ecclésiastique, 2. Bd., 1. Auf]., preuves, col. 
429: Ego Agnes Ducissa Lotharingiee, notum jacio universis præsentes litteras 
inspecturis, qudd Nantiacum cum omnibus pertinentiis, quod nomine dotalitii 
possidebam, & quicquid habebatn ibi in omnibus modis <£ commodis, totum reddidi & 
quittavi Malhœo Duci Lotharingice filio meo, & inde me devestivi in manus ipsius, 
coram domina Comitissa Trecensi & Th. Comite nato ipsius. Von Gondreville ist hier 
explizit nicht die Rede. Agnes verzichtet, so ist zu lesen, auf Nantiacum cum omnibus 
pertinentiis, quod nomine dotalitii possidebam, & quicquid habebam ibi in omnibus 
modis efe commodis (ebda.). Gondreville wird wahrscheinlich unter diese Besitzungen 
zu subsumieren sein, da Herzog Matthäus ja auch bezüglich dieses Ortes - und nicht 
nur für Nancy - die Zustimmung seiner Mutter benötigte. 
1232 Bestätigungsurkunde vom Juni 1220 von Erzbischof Theoderich von Trier, abgedruckt 
in: Calmht, Histoire ecclésiastique, 2. Bd., î. Aufl., preuves, col. 430. 
1233 Ebda.: ... ipse verd filius meus præjalum Comitem & Gertrud, uxorem ejus de 
Nantiaco & de omnibus pertinentiis in mea prœsentia investivit. 
1234 Die Anwesenheit von Erzbischof Theoderich von Trier bei der Investitur ergibt sich 
automatisch durch den Nachweis seiner Präsenz beim Verzicht der Herzoginmutter auf 
Nancy (siehe Anm. 1233). 
1235 Bouquet, Recueil, 18. Bd., S. 695: Post mortem verd dictce Gertrudis prœdicta duo 
castella cum omnibus appenditiis suis, ad me vel ad homines sine contradictione 
qualibet re\>ertentur. 
1236 Ebda: Prœterea omnia jeoda ad castellaniam Gundricuriœ pertinentia, quœ Guido de 
Planciaco de me tenebat et de fratre meo tenuit, supradiclis B. et Th. Comiti nato ejus 
dedi in perpetuum et quittavi, jure hæreditario possidenda. Eine entsprechende 
Passage fehlt in der von Bianca und Theobald IV. ausgestellten Urkunde (siehe im 
Anhang, Urkunde Nr. 18). 
1237 Ebda.: Omnes etiam Uteros Regis Ottonis, Regis Frederici et episcopi Metensis, ei 
omnes alias lileras, cuiuscumque sigillo fuerint sigillalce, quas penes me habeo vel 
habere potero, pertinentes ad Metensem et Damburgensem comitatus et ad aliam 
hæreditatem Comitissœ Gertrudis, reddam bonâ fide Comitissæ et Comiti supradiclis. 
Diese Bestimmung hat in der Urkunde Biancas und Theobalds IV. keine direkte 
Entsprechung, wird aber stillschweigend vorausgesetzt, wie aus der Rückgabe- 
Verpflichtung hervorgeht, die Bianca und Theobald im Falle des kinderlosen Todes von 
Gertrud eingehen. Vgl. dazu die folgende Anm. 
359
	        
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