kinus de Arches mit Fußtruppen Rosheini angreifen, während er sich mit seinen
Truppen im Breuschtal bei Wisches zurückhielt1199. Die lothringischen Truppen
aber wurden nach schon erfolgter Eroberung Rosheinis - womöglich weil sie im
Siegestaumel zu sehr dem Wein zugesprochen hatten, wie Richer von Senones
berichtet - doch noch von den Rosheimer Bürgern besiegt und vertrieben1200.
König Friedrich II. hat daraufhin - und nachdem sich die Expansionspläne des
Oberlothringer Herzogs auch gegen die Gräfin von der Champagne und deren
unmündigen Sohn gerichtet hatten1201 - einen Gegenfeldzug unternommen, Herzog
Theobald besiegt, gefangengenommen und ihn am 1. Juni 1218 im Vertrag von
Amance gezwungen, seine Aktivitäten einzustellen1202.
Georges Erb erwähnt noch einen weiteren Vertrag, der 1219 angeblich zwischen
Herzog Theobald I. einerseits und Friedrich II. und dessen Sohn Heinrich
andererseits geschlossen worden sein soll, in dem der Herzog, vielleicht als Folge
seiner Niederlage, wichtige Burgen im Elsaß an Friedrich II. abtreten mußte, so z.
B. Egisheim, Bernstein und Girbaden. Er soll als Gegenleistung dafür von den
Staufern die Hohkönigsburg erhalten haben1203. Allerdings kann Erb keinen
Quellenbeleg für diesen Vertrag beibringen, so daß in der Forschung die Existenz
eines solchen Vertrages zumeist angezweifelt wurde1204. Immerhin gibt Michel Bur
zu bedenken, daß 1226 staufische Anrechte an Girbaden sichtbar werden1205 1206, somit
durchaus auf eine Abtretung, zumindest von Teilen des Burggeländes von
Girbaden, geschlossen werden kann1200. Nun muß die Überstellung Girbadens an
1199 Lambikinus rückte durch das Breuschtal vor: Dux vero Theobaldus hoc audietis,
aduuatis sibi mililibus, precepil Lambikmo de Arches, qui quasi tnaior doinus ipsius
erat, ul cum peditibus ad Bruscam vollem descenderel et ibi eum expeclarel (Richen
gesta Senonensis ecclesiae, MGH SS XXV, lib. 111, cap. 21, S. 298). Ebenso diente das
Breuschtal als Fluchtweg, wo man auf den dort wartenden Herzog und dessen Truppen
traf: Lambikinus vero et aliqui qui cum eo erant providenlores per portam que
ducit ad Bruscam-vallem exeuntes, fugerunt. ... Lambikinus vero cum paucis fuga
lapsus, ad dominum suum ducem Theobaldum, qui in conlmenti cum exercitu suo in
Brusca-valle erat, apud Wicha tristis advenil (ebda, cap. 22, S. 299).
1200 Richeri gesta Senonensis ecclesiae, MGH SS XXV, lib. III, cap. 21 u. 22, S. 298 f.
1201 vgl. daz.u StÜrner, Friedrich IF, 1. Bd., S. 220 f.
1202 Zum Feldzug Friedrichs 11. siehe Richen gesta Senonensis ecclesiae, MGH SS XXV,
lib. III, cap. 23, S. 299 f. und Reineri annales, MGH SS XVI, S. 676, der die Ereignisse
aber dem Jahr 1217 zuordnet; Beurkundung des Vertrages zwischen Herzog Theobald
von Lothringen auf der einen Seite und der Gräfin Bianca von Troyes und deren Sohn
Theobald auf der anderen Seite durch Friedrich II. (Huillard-Bréholles 1,2, S. 545
ff.), Urkunde Herzog Theobalds über den Frieden mit der Gräfin Bianca von Troyes
und deren Sohn Theobald (ebda., S. 547 f.), Verzichtsleistung Herzog Theobalds auf
alle Übereinkünfte, die die Leute der Gräfin und ihres Sohnes ihm gegenüber hatten
(ebda., S. 549 f ), Beurkundung des Friedensvertrages durch Friedrichs Kanzler,
Konrad von Scharfenberg, Bischof von Metz und Speyer (ebda, S. 547), ebenso durch
Herzog Odo von Burgund (ebda, S. 549).
1203 G. Erb, Les châteaux du Hoh-Kœnigsbourg, Strassburg 1889, S. 34.
1204 So bei Ditvernoy, Catalogue, Nr. 321, S. 205 f. und Mohr, Lothringen, 3. Bd., S. 54
u. 151, Anm. 368.
1205 Urkunde Heinrichs (VII.), abgedruckt bei Böhmer, Acta, Nr. 319, S. 279 f.
1206 Bur, Les relations, S. 80 f.
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