Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim (31)

die Staufer an der alten, noch von den Ottonen häufig frequentierten Abtei599 das 
Interesse verloren hatten, zeigt fast vierzig Jahre später das Vorgehen Heinrichs VI ., 
als er versucht. Erstein dem Straßburger Bischof zu übereignen, was jedoch letztlich 
am Widerspruch der Reichsfürsten scheitert600. 
Ebenso ist Hugo VIII. im Jahr 1154 am Hof Friedrichs I. zu finden, so einmal als 
Zeuge in einer am 17. Januar in Speyer ausgestellten Urkunde60* und ein zweites 
Mal nach dem 23. Juni in Maastricht, wo Hugo VIII. und seine Mutter Gertrud als 
Intervenienten in einer Urkunde König Friedrichs I. erscheinen, in der der Staufer 
auf Gertruds und ihres Sohnes Bitte hin eine prehendam im Stift St. Servatius zu 
Maastricht der Kirche zu Wanze übertrug602. 
Auch am ersten Italienzug Friedrichs I., zu dem der König im Oktober 1154 aufge- 
brochen war, hat der Dagsburger Graf aller Voraussicht nach teilgenommen60-1. So 
ist er am 7. September 1155 in Trient als Zeuge in einer Urkunde Friedrichs I. 
nachweisbar604. Es läßt sich allerdings keine sichere Auskunft darüber geben, ob er 
den gesamten Italienzug mitgemacht hat, da er nur gegen Ende des Italienzuges 
in dieser Urkunde vom 7. September 1155 genannt wird, als der Kaiser schon im 
Begriff war, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Für die Zeit vom Oktober 
1154 bis Anfang September 1155 gibt es für Hugo VIII. keine Quellennachweise. 
Es existiert außer den beiden genannten Königsdiplomen aus der ersten Hälfte des 
Jahres 1154 für den in Frage kommenden Zeitraum bis zum 7. September 1155 
lediglich noch eine aus dem Jahre 1154 stammende - allerdings keine Tages- und 
Monatsangabe enthaltende - Urkunde des Dagsburger Grafen, die dieser in Ange¬ 
legenheiten seiner niederlothringischen Besitzungen ausgestellt hat605. Es kann gut 
möglich sein, daß die Urkunde der Zeit seines nachweisbaren Aufenthaltes in 
Niederlothringen, gegen Ende Juni, während der er auch am Kaiserhof weilte606, 
entstammt. Genaueres läßt sich leider nicht feststellen. Es ist aber auf Grund des 
Umstandes, daß der Dagsburger Graf in keiner der auf dem Italienzug vor dem 7. 
September 1155 ausgestellten Urkunden Friedrichs I. als Zeuge erwähnt wird, 
wahrscheinlich, daß Hugo VIII. erst im Laufe des Sommers 1155, gegen Ende des 
Italienzuges, zum Gefolge Barbarossas gestoßen ist607. 
599 Siehe Scheffer-Boichorst, Reichsabtei Erstein, S. 284-288. 
600 Siehe dazu unten, S. 280-284. 
601 D F I 69, S. 114 f.: Hugo cotnes de Alsats ist Zeuge in einer Urkunde König Fnedrichs 
I., in der dieser Bischof Arducius von Genf belehnt und die Besitzungen seiner Kirche 
bestätigt. 
602 D F I 83, S. 138 f. 
603 Zum ersten Italienzug Friedrichs I. siehe Oll, Itinerar, S. 13-18. 
^ D F I 123, S. 206 ff.: Hugo von Dagsburg ist Zeuge in einer Urkunde Friedrichs 1., 
mittels der der Kaiser der Lütticher Kirche den Besitzstand und den von Bischof Hein¬ 
rich 1. erlassenen Landfrieden bestätigt. 
605 Druck: deMarneffe, Recherches, Nr. 6, S. 263. 
606 Siehe oben, S. 257 mit Anm. 602. 
607 Siehe dazu G. Gattermann, Die deutschen Fürsten auf der Reichsheerfahrt, Diss. 
masch Frankfurt am Main 1956, der auf S. 57 von einer Teilnahme Hugos VIII. am er¬ 
sten Italienzug Barbarossas ausgeht, auf S. (130) wegen des späten Zeitpunktes des 
Auftretens des Dagsburger Grafen im Gefolge Barbarossas dessen Teilnahme als un¬ 
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