von Metz und Hugo VIII. von Dagsburg494. Ergänzend sei noch erwälmt, daß der
Metzer Graf, Hugo von (Bischofs)hoinburg, in der Urkunde von Herzog Matthäus
aus dem Jahre 1151, die dieser für das Kloster Vergaville ausstellt, als Zeuge
fungiert495.
Erbanfall durch den Tod Ulrichs von Egisheim
Am Beginn der vierziger Jahre des 12. Jahrhunderts trat ein Ereignis ein, das Hugo
VIII. unmittelbar betraf. Um das Jahr 1143 oder kurz danach war Graf Ulrich von
Egisheim, der der Vaudémonter Linie des Geschlechtes entstammte, kinderlos
verstorben496. Das Erbe, das er hinterließ, galt es nun zu verteilen. Als mögliche
Anwärter auf das Erbe sind in erster Linie Ulrichs Bruder, Gral' Hugo von
Vaudémont, die Grafen Friedrich I. von Pfirt und Hugo VIII. von Dagsburg zu
nennen. Von Konflikten um Ulrichs Erbe ist aus den Quellen nichts bekannt, so daß
anzunehmen ist, daß die einzelnen Parteien sich ohne größere, aufsehenerregende
Streitigkeiten geeinigt haben.
Welcher Teil aus Ulrichs Erbe ist an Hugo VIII. von Dagsburg gefallen? Die
Beantwortung dieser Frage stößt insofern auf Schwierigkeiten, als über den
einstigen Besitzkomplex Ulrichs von Egisheim kaum etwas bekannt ist. Der Anteil
an der Burganlage Hoh-Egisheim ging jedenfalls an die Grafen von Pfirt497. Ulrich
wird auch vorwiegend im Oberelsaß in der Gegend um die Egisheimer Burg
begütert gewesen sein, wie auch sein Beiname Von Egisheim' nahelegt. Sicher
nachweisbaren Allodialbesitz hatte Ulrich von Egisheim in dem zu den alten
egisheimischen allodialen Besitzungen gehörenden hinteren Urbeistal498, denn hier
hatte er auf seinem Eigengut um das Jahr 1138 die Zisterzienserabtei Pairis
gestiftet499. Auf Grund dieses Faktums bietet sich uns ein Ansatzpunkt zur
Beantwortung der Frage, was von den Besitzungen Ulrichs auf Hugo VIII. von
Dagsburg übergegangen ist. So finden wir neben den Grafen von Pfirt auch die
494 Ebda., S. 148: ... Hugo cotnes Wadanimontis. Hugo Melensis comes. Hugo consul de
Dasborch (Zitat nach dem Druck bei Hlawitschka); es gibt zusätzlich noch einen
weiteren Grafen namens Hugo, der mit den obengenannten Grafen verwandt ist: Hugo
von Huneburg. Siehe Parisse, Noblesse et chevalerie, Tafel Nr. 12, S. 360. Er ist ebenso
wie sein Bruder Theoderich gerade in zeitlicher Nachbarschaft zu den im April 1141 in
Metz behandelten Vorgängen um Herzog Matthäus und Remiremont in einem am 10.
April 1141 in Straßburg von Konrad III. ausgestellten Diplom als Zeuge zu finden (D K
III 57, S. 96-101). Hugo von Dagsburg und Hugo von Huneburg werden im Register zu
D K III, S. 683, fälschlicherweise als ein und dieselbe Person identifiziert.
495 Druck bei Hlawitschka, Studien, Nr. VII, S. 148 f.
496 Siehe oben, S. 76.
497 Siehe unten in dem Kap. 'Besitzungen’ den Art. 'Orbey/Urbeis'.
498 Vgl. C. Wilsdorf, Le chäteau de Haut-Eguisheim, in: CAF, 136£ session 1978: Haute-
Alsace, Paris 1982, S. 158; siehe auch im Kap. 'Besitzungen' den Art. 'Haut-
Eguisheim/Hoh-Egisheim'.
499 Über die Stiftung der Zisterzienserabtei Pairis durch Ulrich von Egisheim informiert
eine Urkunde Ludwigs von Pfirt aus dem Jahre 1187, Original in Colmar, AD HR,
Fonds Pairis 1,3. Druck: Würdtwhn, 10. Bd., Nr. 47, S. 142 f.
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