derten Konsequenzen gehabt haben78. Das würde aber bedeuten, daß sich die Tat
Rudolfs primär gegen das Kloster Weiler-Bettnach und nicht gegen Eußerthal ge¬
richtet hat, wenngleich dies in finanzieller Hinsicht Leidtragender war79.
Nachrichten über wechselseitige Kontakte zwischen Weiler-Bettnach und Eußerthal
vermitteln in der Folgezeit ausschließlich Beschlüsse des Generalkapitels. Nach ei¬
ner großen zeitlichen Lücke befaßte sich das Gremium 1427 mit den Verhältnissen
in Eußerthal80. Demnach war es innerhalb des Konvents zu Spannungen gekom¬
men, was eine Urkunde von 1426 unterstreicht, mittels derer ein Mainzer Kleriker
und Notar in Gegenwart hoher geistlicher und weltlicher Vertreter81 die Auseinan¬
dersetzungen zwischen Abt und Konvent von Eußerthal - offenbar nur oberfläch¬
lich - beilegte82. Das Generalkapitel entsandte den Abt von Weiler-Bettnach als Vi¬
sitator und zu seiner Unterstützung die Äbte von Maulbronn, Langheim, Bebenhau¬
sen, Arnsburg, Lützel und Wörschweiler nach Eußerthal, um dort zu visitieren, zu
reformieren, ein- und abzusetzen: tarn in capite quam in membris, quaecumque
secundum Deum, ree tarn rationem, papalia et Ordinis instituta in eodem cognover-
int visitando, reformanda, instituenda et destituendo ac etiam corrigenda, in plena¬
ria Capituli generalispotestate ... Falls erforderlich, sollten sich die Äbte der Hilfe
geistlicher Herren ebenso bedienen wie der weltlichen Gewalt. Da es fortan in Eu¬
ßerthal ruhig blieb, scheinen die getroffenen Maßnahmen gegriffen zu haben.
Vermutlich in der ersten Hälfte des Jahres 1450 hielt sich der Abt von Weiler-Bett¬
nach in Eußerthal auf, um der Wahl des Johannes von Selz zum Abt zu präsidieren.
Das Generalkapitel bestätigte die Entscheidung zugunsten des zuvor als Grangien¬
verwalter tätigen Mönchs im gleichen Jahr83.
In die Amtszeit desselben Abts fiel die Entsendung der Äbte von Weiler-Bettnach
und Schönau nach Eußerthal. 1468 erhielten sie den Auftrag, vor Ort Urkunden zu
überprüfen und ihre Verfügungen zu bestätigen, falls sie sich als für das Kloster
nützlich erwiesen84.
Nur noch einmal läßt sich ein Aufenthalt eines Abtes aus Weiler-Bettnach im pfälz¬
ischen Tochterkloster für die Folgezeit belegen85. Ein Mönch Wendelinus war of¬
fenbar den Eußerthaler Klostermauem entflohen, vom Abt von Citeaux aber wieder
7R
70 Vor dem gefangengenommenen Abt Simon war Thomas von Luxemburg Klostervorsteher in Wei¬
ler-Bettnach. Simon selbst stammte aus Thionville (DOSDAT: Rôles de bans, Bd. I, Nr. 493).
79 1353 wurde erneut ein Abt von Weiler-Bettnach arrestiert. Sire Arnouls de Hombereh, chevalier,
mußte jedoch Abt Guido auf Intervention der Herzogin von Lothringen wieder freilassen. Der Abt
befand sich sous la garde spéciale de ta duchesse (ADM 18 J 25).
80 CAN1VEZ IV, S. 320f. (1427,49).
8^ Darunter waren die Äbte von Otterberg, Schönau und Bebenhausen sowie ein kurpfälzischer Pro-
tonotar,
82 GLASSCHRÖDER, S. 63f. Nr. 104.
83 CANIVEZ IV, S. 630 (1450,10). Nach SCHERER, S. 47, leitete Johannes die Grangie Mörlheim.
84 CANIVEZ V, S. 229 (1468,26).
85 CANIVEZ VI, S. 215 (1499,30).
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