bindung gestanden haben14. Sehr viel größer als für die vorangegangenen Jahrhun¬
derte ist im 15. Jh. die Zahl der Quellenzeugnisse, in denen Kontakte zwischen
Weiler-Bettnach und seinem Mutterkloster faßbar werden. Eine Visitation mußten
aber 1426 als kommissarische Vertreter des Abtes von Morimond die Vorsteher der
Klöster Himmerod und St.-Bénoît-en-Woëvre vornehmen15. Dies erstaunt umso
mehr, als v.a. in den Jahren zwischen 1425 und 1428 sowohl innerhalb des Kon¬
vents als auch bei der Wirtschaftsführung erhebliche Schwierigkeiten auftraten, zu
deren Behebung man den Vaterabt vor Ort erwartet hätte16. Zu 1434 berichtet
Philippe de Vigneulles zwar, der Abt von Morimond sei in Metz gewesen, über die
Motive für dessen Reise schweigt er sich aber aus17. Natürlich liegt der Gedanke
nahe, der Abt habe die Reise zum Zweck mehrerer Visitationen auf sich genom¬
men, doch fehlen hierfür die Belege.
Das Generalkapitel des Ordens verpflichtete 1463 den Abt von Morimond, die Ein¬
setzung des ehemaligen Priors von Weiler-Bettnach, Johannes von Sierck, als Abt
von Freistroff vorzunehmen18. In gleicher Mission kam der Abt von Morimond
1468 erneut nach Lothringen, wo er der Wahl des Mönches Jakobus aus Weiler-
Bettnach zum Abt des benachbarten Klosters präsidierte19. Gewissermaßen im Ge¬
genzug wurde dem Freistroffer Mönch Johannes (von) Sierck - wohl nicht identisch
mit dem oben Genannten - die Abtswürde in Weiler-Bettnach von seinem Vaterabt
verliehen20.
In den sechziger Jahren dieses Jahrhunderts unternahmen die Äbte von Morimond
und Weiler-Bettnach zwei gemeinsame Visitationsreisen. 1464 führte sie ihr Weg
nach Beaupré, wo sie die wirtschaftlichen Verhältnisse überprüften21; zum gleichen
Zweck weilten sie 1467 in Himmerod22. Hierbei machte der Abt von Morimond
vermutlich in Weiler-Bettnach, das auf seiner Route lag, Station.
14 Abt Guido ist in der angesprochenen Urkunde vom 2. Januar 1354 zuletzt belegt, sein Nachfolger
Nikolaus erstmals am 8. Juni 1358 (ADM H 1714, fol. 3l2r-313r).
15CANIVEZ IV, S. 302 (1426,15).
16 U.a. verbot das Generalkapitel, den Obercellerar von Weiler-Bettnach, den späteren Abt Nikolaus
von Wallerfangen, zu diffamieren (CANIVEZ IV, S. 302; 1426,21). Im darauffolgenden Jahr be¬
schäftigte man sich in Citeaux mit einem flüchtigen Mönch aus Weiler-Bettnach (CANIVEZ IV, S.
319; 1427,43). Möglicherweise gab es sogar Bestrebungen, den Abt seines Amtes zu entheben
(CANIVEZ IV, S. 291; 1425,35 und S. 293f.; 1425,52).
17 PH. DE VIGNEULLES, Bd. II, S. 232, berichtet, der Abt von Morimond habe einen jungen Sara¬
zenen bei sich gehabt, den er in Metz taufen ließ und der Metzer Paten erhielt. Ähnliches vermel¬
det er zum Jahre 1449, als auf Bitte des Abtes von Morimond erneut ein Sarazene in Metz in die
christliche Gemeinschaft aufgenommen wurde. Ob der Abt allerdings selbst hierbei zugegen war,
geht aus dem Text nicht hervor.
18 CANIVEZ V, S. 127 (1463,10).
19 CANIVEZ V, S. 230 (1468,33).
20 CANIVEZ V, S. 230 (1468,34).
21 CANIVEZ V, S. 167 (1464,89).
22BOOTZ, S.261.
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