♦ Die Weingüter in Florimont von Johannes aus Metz und die Güter in Metz von
Curvinus von Hombourg: nach 1140 (s. den Dekan Philipp).
Vergleicht man den Güterbesitz von Weiler-Bettnach, wie er in den Urkunden von
1137 und 1146 als einzigen Zeugnissen für die Zeit des ersten Abtes Heinrich von
Kärnten aufgelistet ist, so kann man feststellen, daß die Zentrierung binnen kurzer
Zeit einer expansiven Erwerbsstrategie Platz gemacht hat. Heinrich gelang es,
schnell einen umfangreichen Güterkomplex zu formen, der zweifellos nur partiell
anhand der Urkunden faßbar ist. Im ersten überlieferten Papstprivileg vom 20.
Dezember 1147 wird eine Reihe von neuen Orten aufgeführt, in denen Weiler-
Bettnach begütert war: Valmont, Marsal, Nidange und Guirlange80. Ihre Lage zum
Kloster ist das Spiegelbild der vorangehenden Urkunden Bischof Stephans von
Metz: teilweise unmittelbar dabei (Nidange, Guirlange), teilweise weiter entfernt,
wobei Marsal als Zentrum der Salzgewinnung eine Sonderstellung einnimmt.
Bereits beim Amtsantritt des Abtes Sibuldus von Weiler-Bettnach, an den die
Urkunde Eugens III. gerichtet ist, hatte man sich folglich zu einem bedeutenden
Wirtschaftszweig Zugang verschafft81. Wenngleich die Jahre, in denen Abt
Heinrich die neuerrichtete Abtei leitete, weitgehend im dunkeln liegen, bleibt
festzustellen, daß es ihm gelungen ist, Weiler-Bettnach auf eine wirtschaftlich
solide Basis zu stellen. Die in dieser Phase noch allgemein anhaltende positive
Einstellung gegenüber den Reformorden half ihm dabei.
3. Abt Heinrich von Kärnten
Heinrich war der Sohn Engelberts II. von Sponheim-Ortenburg, der 1103-1130
Markgraf von Istrien und 1124-1134 Herzog von Kärnten gewesen ist. Mathilde,
eine enge Verwandte Heinrichs - vielleicht seine Schwester oder Cousine - hatte
den Grafen Theobald von der Champagne geheiratet, der in engem Kontakt mit
Bernhard von Clairvaux stand82.
Heinrich trat spätestens im Jahre 1123 in Morimond ein83, möglicherweise
zusammen mit Eberhard, dem späteren ersten Abt von Viktring, der ebenfalls aus
Kärnten stammte84. Der Grund dafür, gerade Morimond auszuwählen, könnte in
einer eventuellen Herkunft des Abtes Arnold von Morimond aus Kärnten liegen85.
80 S. Anm. 29.
81 VOLK, S. 82-85.
82 EYDOUX, S. 28, gibt Mathilde als Schwester Heinrichs aus; ROSEROT DE MELIN, S. 424,
spricht von ihr als dessen Cousine. S. 71 und 88 betont er die großzügigen Schenkungen Theobalds
an die im Bistum Langres gelegene Abtei Clairvaux und ihre wechselseitigen Beziehungen.
83 GRILL: Bildung, S. 302; DERS.: Heinrich, S. 37 und 4L
84 Udalrich, der Bruder Eberhards, war Abt des Benediktinerstiftes St. Lambrecht, über das die
Sponheimer die Vogteigewalt ausübten (ROSCHER, S. 49 und S. 257).
85
GRUGER, S. 11. Er schreibt, Arnold sei ein Bruder Erzbischof Friedrichs von Köln - und somit
der Onkel Heinrichs - gewesen. Damit erklärt er die Adresse Friedrichs an die Abtei Morimond,
einen Konvent zur Gründung der ersten deutschen Zisterze in Kamp zu entsenden. GRILL: