Full text: Die Zisterzienserabtei Weiler-Bettnach (Villers-Bettnach) im Hoch- und Spätmittelalter

der Gründung von Weiler-Bettnach nicht nachgewiesen werden. Ein literarisches 
Zeugnis zu Wirich liegt bei Seher, dem 1128 verstorbenen Abt des Augustiner- 
Chorherrenstiftes Chaumousey westlich von Epinal, vor, der ihn als vir 
nobilissimus et prudentissimus bezeichnete42. Eine Urkunde Herzog Simons von 
Lothringen und seiner Brüder für das Kloster Bouzonville, in der Wirich unter den 
Zeugen zu finden ist, hat Parisse als Fälschung entlarvt43. 
Weitere Schenkungen im unmittelbaren Klosterbereich stammten von Evrard de 
Huniburc, Albericus de Sigisberc und Anselmus de Tanner. Eberhard gehörte zum 
Geschlecht von Huneburg, das im heutigen Département Bas-Rhin seinen Sitz 
hatte, aber in enger verwandtschaftlicher Beziehung zu den Grafen von Metz 
stand44. Er taucht noch zweimal als Zeuge in Urkunden Bischof Stephans für das 
Zisterzienserkloster Beaupré auf, von denen eine jedoch möglicherweise falsch 
ist45. Alberich trug seinen Namen nach der Siersburg im Kreis Saarlouis. Erstmals 
wird 1131 mit Housson von Siersberg das Burgherrengeschlecht erwähnt46. Seit 
1136 läßt sich ein Walter von Siersberg nachweisen, der mehrfach bezeugt ist47. 
Möglicherweise waren Alberich, Housson und Walter Brüder48. In der zweiten Be¬ 
stätigungsurkunde Bischof Stephans für Weiler-Bettnach von 1146 ist zu einer 
Schenkung des Herzogs Simon, die aufgrund des Sterbejahres vor 1139 erfolgt sein 
muß, erneut Hecelo de Syberc, diesmal unter den Zeugen, genannt49. Ob die in der 
Liste nach ihm aufgeführten Albricus, dessen Bruder Albert sowie der Neffe eines 
von beiden namens Walter, die ohne weitere Namenszusätze angeführt wurden, mit 
denen von Siersberg in Verbindung zu bringen sind, bleibt unklar. Schwierigkeiten 
bereitet die Identifizierung des Anselm von Tanner, obwohl er noch einige Male 
belegt ist50. Parisse sprach sich bei der Frage nach dem Ortsnamen für Petit- 
Formulierung ad usum fratrum ibidem Deo regulariter servientium in der Urkunde Bischof 
Stephans. 
42 Seheri Primordia Calmosiacensia, in: MGH SS XH, S. 346; Widricus etiam vir nobilissimus et 
prudentissimus de Walecurt, et uxor eius Adeleidis, familiari nobis dilectione inhaerentes, locum 
nostrum devoti adierunt, et accepta societate nostra contulerunt ecclesiae nostrae...quartam 
partem alodii de Igniaco cum quarta parte ecclesiae eiusdem. 
43 ACTES 2,I,B, Nr.2S. 9-12. 
44 Gde. Dossenheim, Arrond. Saveme, Ktn. Buchsweiler. Folmar V. war Graf von Metz, Huneburg, 
Bischofshomburg (= Burg Homburg bei Hombourg-Haut) und Lunéville (vgl. 
GESCHICHTLICHE LANDESKUNDE, S. 247, und Stammtafel im Anhang dazu). 
45 ACTES 2,I,B, Nr. 36 S. 81-83, und MARJCHAL, S. 575-582: möglicherweise eine auf 1135 
gefälschte Urkunde; ACTES 2,I,B, Nr. 115 S. 251-253: undatiert, wohl zwischen 1158 und 1162 
verfaßt. 
46 In der Gründungsurkunde für FreistrofF(vgl. Anm. 38). 
47 MRUB I, S. 577 Nr. 521 ; BURG, S. 14 Nr. 4 und S. 15f. Nr. 9. 
48 In der Urkunde heißt es, Alberich habe seine Schenkung getätigt consensu fratrum suorum 
Hecelonis, Alberti, Walteri. 
49 Vgl. Anm. 21. 
50 In einer auf 1121 gefälschten Urkunde für die Abtei Lübeln ist ein Anselmo de Tanney unter den 
Zeugen (ACTES 2,I,B, S. 13-19 Nr. 3); zweimal in der Urkunde Stephans für Weiler-Bettnach von 
1146 als Zeuge: Anselmus de Tannei bzw. Tanney.
	        
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