Full text: NS-Politik an der Saar unter Josef Bürckel

Neue Saar-Post 
Die schwarze Fahne 
Deutsche Volks-Zeitung 
Volksstimme 
Arbeiter-Zeitung 
Saarlouiser Journal 
Deutsche Freiheit 
Volks-Echo 
Saar-Spiegel 
Journal de la Sarre 
Saar-Sturm 
Westland 
Die Chronik 
General-Anzeiger für das Saargebiet 
Der Gegen-Angriff 
Während (allerdings schon) am 30, Januar 1926 der "Neue Saar-Kurier"27 sein Er¬ 
scheinen einstellen mußte - ein Blatt, das bereits Anfang der 20er Jahre die Loslö¬ 
sung der Pfalz vom Reich gefordert, die Selbständigkeit des Saargebietes keines¬ 
wegs als Provisorium angesehen und eine "neutrale Saar-Republik" gefordert 
hatte, hatte das "Saarlouiser Journal"28 als Vertreter französischer Interessen an 
der Saar fortbestanden; das Blatt vertrat jedoch seine pazifistischen und 
völkerversöhnenden Ideen in einem weit gemäßigteren Stil. In den Jahren vor der 
Abstimmung focht sein Chefredakteur Dr. Eugen Feien für ein unabhängiges 
Saargebiet als Vorstufe zu einem geeinten Europa; polititsch stand es auf der Seite 
der SWV, zeitweilig auch für die SSP. Als das Blatt Ende 1934 die nationalen 
Argumente den wirtschaftlichen nachstellte29, war ein Großteil der Leserschaft zu 
dieser Beweisführung für den Status quo nicht mehr bereit; die Auflagenzahlen 
gingen rapide zurück. Der "General-Anzeiger für das Saargebiet"30 war ein mit 
dem "Saarlouiser Journal" inhaltlich fast identisches Blatt der gleichen 
Druckerei31; die anfänglich hohe Auflage von 20.000 Exemplaren sank bis zu 
Abstimmung enorm (November 1934: 4.315 Abonnenten). Trotzdem war das Blatt 
in der Schlußphase der Regierung der Reko das meistgelesene frankophile 
Presseorgan. Die in Forbach gedruckte Wochenzeitung, "Saar-Chronik"32 (später 
"Die Chronik"), wurde von dem bereits erwähnten Walter Gebelein 
herausgegeben; offiziell trat allerdings seit der Herausgabe des Blattes am 14. Juni 
1931 Peter Klos in Erscheinung33. Da das Blatt ein wirtschaftlich ersterbendes 
27 
1919 als "Unabhängige Tageszeitung und Handelsblatt des Saargebietes" erschienen (Untertitel: Le 
Nouveau Courier de la Sarre), ab 1924 offizielles Zentralorgan des separatistisch-autonomistischen 
Saarbundes; Auflage ca. 3.000 Exemplare. Vgl. P. Lempert, "Das Saarland den Saarländern", S. 411- 
420. 
28 
Hervorgegangen aus dem "Saarlouiser Tageblatt" im Jahre 1919; in der Tendenz als Nachfolger des 
"Neuen Saarkuriers", ab 1926 Organ der Saarbund-Mitglieder. Vgl. ebd. S. 421-434. 
29 Saarlouiser Journal v. 4.12.1934. 
30 Vgl. P. Lempert, "Das Saarland den Saarländern", S. 435-438. Erstausgabe am 15.7.1933. 
3' Später der "Saarland-Verlag". Waltz u. Zell von der SSP wurden 1933 Direktoren des Blattes; 
Redakteure: W. Buchheit, C. Minster, E. Dörr, Dr. Feien. 
^2 
Erstmals am 1.10.1931; teilweise sehr polemisch und in der Argumentation stark überzogen (1932: 
Forderung nach einer bewaffneten Intervention Frankreichs im Saargebiet). Vgl. P. Lempert, "Das 
Saarland den Saarländern", S. 438-447. 
33 
Gebelein war inzwischen Franzose geworden. 
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