Full text: NS-Politik an der Saar unter Josef Bürckel

Landkreis Ottweiler 
Wohl auf die längste Dienstzeit brachte es der Landrat des Kreises Ottweiler, Dr. 
Maximilian Josef Eugen Resch24, der das Amt von 1920 bis 1945 innehatte; von 
1942 bis 1945 war er gleichzeitig vertretungsweise Landrat von St. Wendel25. 
Landkreis Saarbrücken 
Landrat des Landkreises Saarbrücken vom 18. Juni 1920 bis März 1937 war Dr. 
Friedrich Vogeler, nachdem sein Vorgänger, LR von Halfern, am 12. Dezember 
1919 (LR seit 11. Dezember 1916) ausgewiesen worden war. 
Dr. jur, Friedrich Vogler, geboren 1883 in Soest, Studium der Rechts- und 
Staatswissenschaft, von April bis August Reg. Ass. beim Landratsamt in Ottweiler, 
dann Soest, am 1. März 1918 nach Ottweiler abgeordnet, ab 1919 als RR Vertreter 
des beurlaubten Landrats, am 16, Juni 1920 Wahl zum Landrat des Kreises Saar¬ 
brücken, am 18. Juni Ernennung durch die Reko, am 1. April 1937 als 
Reg.Vizepräsident in Arnsberg, im Mai 1939 Reg.Präsident in Reichenberg 
(Sudetenland), im April 1945 verhaftet, dort eines gewaltsamen Todes gestorben26. 
Nach der Versetzung Vogelers hatte Reg.Dir. Barth Dr. Fritz Kurth 1935 an die 
Saar geholt und Bürckel als LR empfohlen. Aufgrund von Einsprüchen Jungs blieb 
das Amt jedoch mehrere Monate vakant, angeblich wegen Kurths früherer Zuge¬ 
hörigkeit zu katholischen Studentenverbindungen. Seine Ernennung unterblieb bis 
Mai 1938, da die Gauleitung Westfalen-Nord, wo Kurth von 1930-1932 als 
Reg. Ass. beim LR in Tecklenburg (Bez. Münster) tätig war, Bedenken angemeldet 
hatte, auch jetzt wieder, da Kurth aktiver, praktizierender Christ und Förderer der 
Inneren Mission sei; ebenso ablehnend hatte sich die Ortsgruppe Obere Lauerfahrt 
in Saarbrücken geäußert, da Kurth seit 1. Mai 1933 Parteigenosse sei (Eintritt in 
Köln, seit 1934 "Förderer der SS" mit 1 RM Beitrag), jedoch keine Aktivitäten 
zeige. 
Dr. jur. Friedrich Kurth, geboren am 11. Juli 1898 in Schmidt (Kreis Monschau), 
1917 nach Reifeprüfung zum Heeresdienst, ab 1919 Studium der Rechts- und 
Staatswissenschaft, 1924 Gerichtsreferendar, 1925 Regierungsreferendar bei der 
Regierung Trier, Promotion zum Dr. jur., 1928 Regierungsassessor beim Landrat¬ 
samt Wipperfürth, von 1930-1932 beim Landratsamt Tecklenburg tätig, bis 1933 
stellvertretender Landrat in Daun bzw. Düsseldorf, 1934 RR, am 5. Juni 1935 dem 
Reichskommissar für die Rückgliederung des Saarlandes zugeteilt, ab 15. Juni 
1937 kommissarische Verwaltung des Landkreises Saarbrücken, am 26. April 
1945 durch die Besatzungsbehörde verhaftet, 1948 Kreisrechtsrat in Düren, 1949 
dort Oberkreisdirektor, gestorben am 11. August 195227, 
74 Vgl. J.H. Keil, Geschichte der Stadt Merzig, S. 396f. 
25 Sehr. v. 2.11.1944. Arch. d£p. de la Moselle, 4 AR 4. 
26 Grenze als Schicksal, S. 204f. 
27 Ebd. S.205. 
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