der Zu- auch die Abwanderung im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der Städte
systematisch anstieg. D.h. der Anteil mobiler Bevölkerungsteile vergrößerte sich im Ver¬
hältnis zu den sich auf Dauer ansiedelnden und bereits seßhaften Bürgern. Bei der Be¬
trachtung von Gesamteinwohnerzahlen muß also berücksichtigt werden, daß es sich
hierbei nicht um einen fixen Personenbestand handelte, sondern daß in einem sich ständig
verändernden Stadtkörper stets ein sehr hoher Anteil fluktuierender Menschen verweilte,
welche nur kurzfristig ihren Wohnsitz innerhalb des Gemeindebezirks genommen hatten.
Die Gegenüberstellung von Wandemngs- und Reproduktionsbilanzen (Geburtenüber¬
schuß) mit ihrem jeweiligen Beitrag zur absoluten Bevölkerungsbilanz belegt sowohl
den ursächlichen Zusam¬
menhang zwischen der
allgemeinen Mobilität und
kurzfristigen Schwan¬
kungen in der Bevölke-
iungskonjunktur, als auch
den Stellenwert der na¬
türlichen Bevölkerungs¬
gewinne für einen langfri¬
stigen Wachstumstrend in
den Stadtgesellschaften.
(Abb.7) Auffallend ist
zudem, um wieviel stärker
sich Migrationen im klei¬
neren Esch auf die Ent¬
wicklung auswirkten, wo
die stabilisierende Wirkung
der natürlichen Reproduk¬
tion, mangels Masse, nicht
in mit Malstatt-Burbach
vergleichbarem Maße zum
Tragen kommen konnte.
Der Diedenhofener Befund
unterscheidet sich z.T.
grundlegend von den vor¬
gelegten Ergebnissen be¬
züglich Esch und Mal¬
statt-Burbach. Die nord¬
lothringische Gamisonsstadt blieb aufgrund ihres Festungscharakters deutlich hinter der
Personen
Esch/Alz.
Malstal t-Bürbach
Reproduktlonsbllanz I 1 Wanderungsbllanz
Bevöikerungsbllanz
Abb.7 : Reproduktions-, Wanderungs- und Bevölkerungs¬
bilanz von Esch/Alz. und Malstatt-Burbach 1860-
1909
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