statt-Burbach ungefähr andert¬
halb Jahre (573 Tage). Die "Sin-
gle"-Mobilität präsentierte sich
deutlich lebhafter, als es im
Vergleich dazu die familiäre
Fluktuationsbereitschaft zu¬
ließ.36
Diese Gesetzmäßigkeit läßt sich
über den gesamten Untersu¬
chungszeitraum hinweg beobach¬
ten. Generell ist jedoch festzu¬
stellen, daß die allgemeine Fluk¬
tuationsneigung zwischen dem
Beginn der Industrialisierung und
der Jahrhundertwende langsam
anstieg.
Bleibt die Frage nach den innerörtlichen Umzügen. Ihr genauer Umfang läßt sich kaum
schätzen. In Diedenhofen ist für
die in den Melderegistem
erfaßten Zuzügler in 22,5
Prozent der Fälle ein erster
innerstädtischer Umzug belegt,
einen zweiten Wohnungswechsel
vollzogen 16,3 Prozent der
Immigranten und einen dritten
wagten 3,7 Prozent. Die Belege
hierfür sind in den Malstatt-
Burbacher Registern noch spär¬
licher.37 Dieser Befund kann
keinesfalls die Gesamtheit in¬
nerörtlicher Domizilwechsel,
welche in der Untersuchungs¬
periode durch die zugewanderten
Malstatl-8urt»cft
Abb.36 : Umzugshäufigkeit der umziehenden Mi¬
granten in Malstatt-Burbach 1901-1909 (Vgl.
Tab.50)
Zahl der Umzüge
absolute Häufigkeit
im Sample
prozentuale
Häufigkeit
1
352
39,4%
2
157
17,1%
3
125
13,6%
4
85
9,3%
5
65
7,1%
6-10
91
9,9%
mehr als 10
33
3,6%
9T8
100,0%
(=52,3% aller
Zuzügler)
Ergehn
isgenauigkeit ±3,2%
Tab.50 : Umzugshäufigkeit im Zeitabschnitt 1901 bis
1909 seitens der zwischen 1901 und 1909
nach Malstatt-Burbach zu gewanderten,
umziehenden Personen
36 Stephan Bleek formuliert es so: "Gerade die Eheschließung dürfte in den meisten Fällen den
Übergang zur seßhaften Daseinsweise begleitet haben." Bleek, Mobüität, S.30.
37 Die Register verzeichnen bei 10 Prozent (53% Singles, 12,8% Familien) der Immigranten einen
innerstädtischen Umzug, bei 6,5 Prozent (3,5% S., 8,2% F.) einen zweiten und bei 2,8 Prozent
(0,5% S., 4,2% F.) einen dritten Domizilwechsel.
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