kurz nach der von der Zweibrücker Regierung verfügten Aufhebung seiner Abtei am 24.
November 1558. Am 3. Dezember wurde von seiner Hinterlassenschaft ein Inventar er¬
stellt, in dem auch 22 Bücher beschrieben sind.190 Gegliedert nach Sachgruppen ergibt
sich folgender Bestand:
Bibelausgaben und Kirchenrecht:
- Biblia latine
- Decretales S. Georgii (sic!)
- Summarium Sexti et Clementinae
- Evangelia dominicalia mit der Außlegung Teutsch
- Opus figurarum Bibliae
- Das Neue Testament Teutsch
Predigtsammlungen und Auslegungshilfen:
- Sermones de tempore
- Sermones de tempore et sanctis
- Sermones quadragesimales Michaelis Menoti
- Sermones dominicales per totum annum per Antonium de Bitonto191
- Postilla Gudhelmi super epistolas et evangelia
Erbauungsschriften:
- Stellarium corone beate Mariae virginis
- Liber meditationum et orationum
- Modus faciendi clericum
- Hortulus animae
- Vita Christi secundum Bonaventuram192
- Compendium theologiae veritatis Thomae Dornbergs
Profane Literatur:
- Ein Teutsch Rhetorick
- Ein Raißbuch zum heiligen Grab
- das Buch von der Melusina
- Officia Ciceronis
- Titus Livius Teutsch
Die Liste differenziert nicht zwischen Handschriften und Drucken, doch lassen Titel wie
die Auslegung des Wilhelm von Paris oder die Predigten des Michel Menot ein deutliches
Übergewicht der gedruckten Schriften vermuten.193 Es ist bemerkenswert, daß die Lese¬
interessen eines lothringischen Zisterziensers im 16. Jahrhundert die Legende von der
Melusine nicht ausschlossen. Auch deutsche Übersetzungen sind mittlerweile im Ordens¬
190 Neubauer, Regesten Werschweiler, S. 448
191 wohl ein Straßburger Druck von 1496, s. Voullieme, Inkunabeln, Nr. 1423
192 ebd., Nr. 1434: Bonaventura, Meditationes vitae Christi
193 Von den Predigten des 1518 verstorbenen Michel Menot erschienen in den 1520er Jahren meh¬
rere Pariser Drucke, während von der 1437 verfaßten Postille des Dominikaners Wilhelm Ende
des 15., Anfang des 16. Jh. mehr als 100 Ausgaben auf den Markt gelangten.
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