Full text: Geschichte der Elektrizitätsversorgung des Saarlandes unter besonderer Berücksichtigung der Vereinigten Saar-Elektrizitäts-AG (17)

einschließlich Reserve ergaben sich die genannten Kapazitätserweiterungen. In der 
Durchführung dieser Vorhaben übernahm sich die Saargruben AG offensichtlich, 
denn der Bau neuer Kraftwerkskapazitäten ging nur schleppend voran13(vgl. Tab. 39). 
Als Abnehmer des Saarkohlenstromes waren 45 Energieversorgungsunternehmen 
vorgesehen, die alle im Stichjahr 1932 eine Eigenerzeugung von mindestens 50 Mio 
Tabelle 39 Engpaßleistung der Grubenkraftwerke an der Saar 1935 - 1945 
H-H-1-1-1-1- 
KW 
KW ! 
KW ! 
KW ! 
Heinitz 
Luisenthal ! 
Weiher ! 
Fenne ! 
i 
Summe 
Jahr ! 
k W 
• 
k W ! 
k W r 
k W ! 
k W 
1935 ! 
13.100 
38.500 ! 
22.200 ! 
61.000 ! 
134.800 
1936 ! 
11.600 
32.500 ! 
22.200 ! 
61.000 ! 
127.300 
1937 ! 
10.600 
58.100 ! 
22.200 ! 
61.000 ! 
151.900 
1938 ! 
9.600 
58.100 ! 
22.200 ! 
61.000 ! 
150.900 
1939 ! 
9.600 
58.100 ! 
22.200 ! 
61.000 ! 
150.900 
1940 ! 
9.600 
58.100 ! 
22.200 ! 
61.000 ! 
150.900 
1941 ! 
9.600 
32.500 Î 
22.200 ! 
61.000 ! 
125.300 
1942 ! 
9.600 
32.500 ! 
22.200 ! 
61.000 ! 
125.300 
1943 ! 
9.600 
20.500 f 
46.000 ! 
61.000 ! 
137.100 
1944 ! 
9.600 
20.500 ! 
71.000 ! 
61.000 ! 
162.100 
1945 ! 
9.600 
20.500 ! 
t 
71.000 ! 
55.000 ! 
156.100 
4-1-1-H-1-1-h 
Quelle: Saarbergwerke AG (Abt. Energiewirtschaft) 
kWh hatten. Es zeigte sich aber, daß eine anteilmäßige Aufteilung auf unüberwindbare 
Schwierigkeiten stoßen würde. Energieversorgungsunternehmen auf Dampfkraftbasis 
zeigten sich allgemein in der Lage, die Grundlast von der Saar aufzunehmen. Anders 
sah es bei Unternehmen mit Wasserkraftwerken aus, die gemäß dem im Rahmen der 
Autarkiepolitik des Dritten Reiches aufgestellten Grundsatz „kein Kubikmeter Was¬ 
serungenutzt über die Wehre“ bei guten Wasserverhältnissen keinen Saarkohlenstrom 
verwerten konnten; in wasserknappen Zeiten dagegen bedeutete der Strom von der 
Saar für diese Energieversorgungsunternehmen nicht Grundlast, sondern hochwertige 
Zusatzenergie. Aber auch dieses Problem ließ sich in der zentralverwalteten Wirtschaft 
des Dritten Reiches (theoretisch) lösen: Zur Abnahme wurden die großen Energiever¬ 
sorgungsunternehmen RWE, Preußenelektra und Elektrowerke verpflichtet; da diese 
selbst den Strom billiger erzeugen konnten als die von der Saar aufzunehmende Ener¬ 
gie, mußte jedes der übrigen, über 50 Mio kWh pro Jahr produzierenden Unternehmen 
einen anteiligen Differenzbetrag übernehmen. Dabei ging man von schätzungsweise 
5.500 RM pro Jahr auf die Dauer von 10 Jahren bei einer Stadt aus, die 55 Mio kWh 
selbst erzeugt hatte. Für die Elektrowerke AG hätte sich ein Betrag von rund 150.000 
Reichsmark pro Jahr als „Saaropfer“ ergeben. 
13 Ebd., Entwurf eines Stromlieferungsvertrages zwischen Saargruben AG und ADE v. 
02.01.1936. 
189
	        
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