- bekanntlich von der Bergwerksdirektion festgesetzt würden, und wie die Gedingelöhne
- also die Leistungslöhne — zustande kämen, sei ja jedem Bergmann bekannt, daher erüb¬
rige sich jede Diskussion.63
Welchen Sinn die Vertrauensmänner-Ausschüsse eigentlich haben sollten, ist demnach
schwer erkennbar, denn als Ventil für sozialen Unfrieden konnten sie kaum dienen, als
Quelle der Information für die Werksdirektion vielleicht, doch um die Stimmung unter
den Bergleuten zu erkunden, hätte man dieser Ausschüsse sicherlich nicht bedurft.
b) die Schlafhäuser
Auch während der hier zu betrachtenden zwei Jahrzehnte blieb es notwendig, einen be¬
trächtlichen Teil der Belegschaft in Schlafhäusern unterzubringen, denn die Privatquar¬
tiere waren nach wie vor knapp, die Wohnungsmieten relativ hoch, eine Ansiedlung nicht
in allen Fällen möglich, und viele Bergleute wollten ihre Wohnsitze auch gar nicht ver¬
lassen, wenn die Grube nicht zu weit entfernt lag, so daß eine Heimfahrt am Wochenende
möglich war. In den 5 Schlafhäusern - eins in Sulzbach, vier in Altenwald - waren unter¬
gebracht64:
Jahr
Schlafhausbewohner
Belegschaft
% der Belegschaft
1880/81
794
2383
32,9
1881/82
780
2361
33,0
1882/83
777
2402
32,4
1883/84
813
2567
31,8
1884/85
894
2592
34,5
1885/86
840
2641
31,8
1886/87
829
2629
31,5
1887/88
829
2619
31,5
1888/89
850
2675
31,7
1889/90
853
2842
30,0
1890/91
776
2520
30,8
Im Rechnungsjahr 1891/92 wurde das Sulzbacher Schlafhaus abgebrochen und die Al-
tenwalder Schlafhäuser 2 und 3 geräumt, so daß in den beiden übrigen Altenwalder
Schlafhäusern nur 427 Bergleuten Unterkunft gewährt werden konnte, ohne daß den
Akten zu entnehmen wäre, wo die übrigen rund 300 Bergleute geblieben sind. An der
Stelle des alten Sulzbacher Schlafhauses wurde im Jahre darauf ein neues Amtsgebäude
errichtet. Diebeidengeräumten Altenwalder Schlafhäusern wurden 1892/93 abgebro¬
chen, in den beiden verbleibenden Häusern waren 377 Leute untergebracht.65 Für die
Jahre 1893 - 1900 sind leider keine Daten überliefert.
63 ebenda, p. 383 f.
64 Zusammengestellt nach LAS, Best. 564, Nr. 141, p. 161 ff.
65 ebenda, p. 198, 200 f.
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