nung erfolgte zu dieser Zeit auf Altenwald in ziemlich gleichem Umfang über die 3. und
4. Sohle, Sulzbach dagegen förderte hauptsächlich aus der 3. Sohle.
Das Abteufen des „Kolonieschachtes“, des erwähnten Wetterschachtes in der Kolonie
Friedrichsthal, wurde 1894 bis zur 5. Tiefbausohle beendet und der Schacht fertig in Eisen
ausgebaut, er erreichte eine Teufe von 465 m unter Tage.9
Die Arbeiten an dem Wetterschacht auf dem Bildstock, der zu Ehren des Berghauptmanns
Hermann Brassert „Hermannschacht“ genannt worden war, waren unterbrochen und
erst 1894 wieder aufgenommen worden, er erreichte 1897 die 4. Sohle in einer Teufe von
437 m unter Tage.10 11 Schon im folgenden Jahr wurde zur Verbesserung der Wetterführung
in der Nähe der Eisenbahnschächte ein weiterer, ausziehender Wetterschacht angesetzt,
der nach der Gattin des damaligen Chefs der Berginspektion V, Krümmer, „Mathilde-
Schacht“ getauft wurde, er war 1900 bis nahe an die 4. Sohle niedergebracht.11 In der Ab¬
teilung Sulzbach wurden 1892/93 die hölzernen Schachttürme der beiden Mellinschächte
durch zwei eiserne Seilscheibengerüste ersetzt.12
Im Jahre 1900 erfolgte in der Grubenabteilung Sulzbach die Förderung durch die beiden
Mellinschächte aus der 3. und 4. Sohle; die Saarsohle war vollständig verhauen, die über
der 1. Sohle anstehende Kohle annähernd abgebaut, auch in der 2. und 3, Sohle sollte der
Abbau nur noch wenige Jahre dauern, so daß dann die Förderung fast ausschließlich aus
der 4. Sohle erfolgen würde, abgesehen von der Vorrichtung der 5. Sohle.13
Auf Altenwald ging die Förderung von der 4. Sohle durch den Eisenbahnschacht I, von
der 3. Sohle durch den Eisenbahnschacht II, während die auf der 5. Sohle fallende Kohle
teils durch den Gegenortschacht, teils durch den Kolonieschacht zunächst auf die 3. Sohle
gehoben, und von dort durch den Eisenbahnschacht II zu Tage gebracht wurde. Die 5.
Sohle wurde weiter „schwunghaft vor- und ausgerichtet“.
Das Vordringen in immer größere Abbautiefen erforderte naturgemäß auch immer lei¬
stungsfähigere Förder- und Wasserhaltungsmaschinen sowie eine wirksamere Wetterfüh¬
rung mit Hilfe von maschinengetriebenen Ventilatoren. Die beiden Eisenbahnschächte
der Grubenabteilung Altenwald erhielten in den Jahren 1886/88 neue Fördermaschinen,
Seilscheibengerüste sowie neue Maschinengebäude, die alte Maschine vom Eisenbahn¬
schacht I wurde zum Mellinschacht II umgesetzt, wo sie den dortigen Anforderungen vor¬
läufig noch genügte. Die alte Maschine vom Eisenbahnschacht II wurde am Venitzschacht
neu montiert und ersetzte dort die noch ältere Balanciermaschine, ein Beispiel für die spar¬
same Betriebsführung der preußischen Bergbeamten. Am Gegenortschacht begnügte man
sich damit, die Fördermaschine 1890/91 einer gründlichen Reparatur zu unterziehen und
sie mit neuen Fundamenten zu versehen.14
9 ebenda, p. 216.
10 ebenda, p. 220.
11 ebenda, p. 226, 228.
12 ebenda, p. 199.
13 ebenda, p. 228.
14 ebenda, p. 179, 181, 183,185, 193, 195.
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