Full text: Geschichte der saarländischen Steinkohlengrube Sulzbach-Altenwald

machte“.10 11 Die Förderung in Stollen und Grundstrecken geschah übrigens zunehmend 
mit Hilfe von Pferden, weshalb die Strecken entsprechend verbreitert werden mußten. 
Ein für die Grube Sulzbach-Altenwald wichtiges Ereignis war der Bau der Eisenbahnlinie 
Paris - Saarbrücken, der im Jahre 1851 soweit gediehen war, daß man für den Herbst 
1852 die Anbindung der Gruben Dudweiler und Altenwald an diesen Schienenweg erwar¬ 
tete. Deswegen wurde schon im August 1851 das Abteufen zweier Förderschächte, später 
„Eisenbahnschächte“ genannt, eines Gegenortschachtes und das Aufschütten eines Bahn¬ 
damms zwecks Einrichtung einer Pferdebahn vom Flottwellstollen bis zu den Eisenbahn¬ 
schächten in Angriff genommen. Damit endete für Altenwald die Ära des Stollenbaues, 
und es begann der Tiefbau, der zwar bei der eigentlichen Gewinnung technisch nichts ver¬ 
änderte, wohl aber neue Probleme bei der Förderung, Wasserhaltung und Bewetterung 
aufwarf. 
Die Ausrichtungsarbeiten wurden forciert betrieben, „um bei Fertigstellung der Bahn der 
erhöhten Nachfrage genügen zu können“, zumal man sich für die Altenwalder Kohle, 
„die stückreich fällt und als Schmiede- und Gaskohle sich einer besonderen Beliebtheit“ 
erfreute, großen Absatz versprach. Dagegen wurde für die Grube Sulzbach ein Eisenbahn¬ 
anschluß vorläufig nicht vorgesehen, der Betrieb mithin in der bis dahin praktizierten 
Weise fortgeführt.1 11 
Im Jahre 1852 errichtete man an den Eisenbahnschächten die erforderlichen Förderma¬ 
schinengebäude mit Kesselhaus und Esse; am 13. November 1852 wurde die von der 
Firma Baehrens & Co. in Köln gelieferte, oszillierende 30 PS Fördermaschine am Eisen¬ 
bahnschacht II angelassen und ab 1. Dezember zur Förderung in Betrieb genommen. Eine 
liegende Förder- und Wasserhaltungsmaschine aus der Fabrik Moll und von Eicken in 
Mühlheim/Ruhr war angeliefert und befand sich in der Montage, sie wurde im März 1853 
für den Eisenbahnschacht I in Betrieb genommen.12 
Im Jahre darauf ergänzte man die maschinelle Ausrüstung durch eine oszillierende För¬ 
dermaschine auf dem Gegenortschacht sowie eine 10-zöllige Saug- und Druckpumpe auf 
der Saarsohle am Eisenbahnschacht II. Die Maschinenanlage der Eisenbahnschächte, die 
sich zunächst gut bewährte, hatte einen beträchtlichen Kostenaufwand erfordert, näm¬ 
lich:13 
1. das Doppelgebäude 
2. 4 Kessel mit Garnitur 
3. die beiden Maschinen 
4. der Pumpenbau 
5. die Haldenanlage 
8261 Tlr 25 Sgr 6 Pf 
4627 Tlr 13 Sgr 3 Pf 
9700 Tlr —Sgr —Pf 
2540 Tlr 18 Sgr 10 Pf 
7398 Tlr 18 Sgr 3 Pf 
Sa. 32528 Tlr 15 Sgr 10 Pf 
10 LAS, Best. 564, Nr. 141, p. 40. 
11 ebenda, p. 65. 
12 ebenda, p. 73. 
13 ebenda, p. 80. 
21
	        
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