das Fuder für 6 fr (= IV2 Taler) an die St. Ingberter Rußhütte weiter verkaufte. Den Be¬
trieb der Grube leitete ein Steiger namens Poller von der Grube St. Ingbert, die Rechnungs¬
führung über die Grieskohlen besorgte der Oberschichtmeister Eberhard in Sulzbach,
während die Zahlung der Pacht von den Glashüttenbesitzern unmittelbar an die „direc-
tion principale“ erfolgte.28
Obwohl die Grube Altenwald sich in schlechtem Zustand befand, wollte sie der preußi¬
sche Fiskus zunächst weiter betreiben: einmal, um die bereits vorgerichteten Kohlepfeiler
nicht verloren gehen zu lassen, zum anderen aber, um den Markt nicht der bayerischen
Grube St. Ingbert zu überlassen. Während des Betriebes der Altenwalder Grube durch die
Glashüttenbesitzer hatte es nämlich die Grube St. Ingbert verstanden, die potentiellen Ab¬
nehmer Altenwalds an sich zu ziehen, und sie machte auch den Dudweiler-Sulzbacher
Gruben empfindliche Konkurrenz.
Da nun die Fuhrleute aus dem preußischen Gebiet auf dem Wege nach St. Ingbert Alten¬
wald passieren mußten, lag es nahe, diese durch eine entsprechende Preisgestaltung als
Kunden zu gewinnen: man setzte den Kohlenpreis in Altenwald auf 2 Taler 15 Sgr 6 Pf
(= 9fr),das war 1 fr weniger als im bayerischen St. Ingbert; mit diesem Preis aber konnten
die Bayern wegen ihrer hohen Selbstkosten nicht konkurrieren.
Der Weiterbetrieb der Grube Altenwald sollte sich jedoch auf die Ausgewinnung der vor¬
gerichteten Kohlepfeiler beschränken, weil man der Meinung war, daß die Gruben Dud-
weiler-Sulzbach allein die Nachfrage zu befriedigen vermochten. Man stellte deswegen
alle weiteren Vorrichtungsarbeiten ein, unterließ es jedoch nicht, durch Schürfarbeiten
die Erstreckung des Steinkohlengebirges zu erkunden.
Am Ende des Jahres 1819 waren alle Pfeiler verhauen, und es folgte daher, wie geplant,
die Einstellung des Betriebes. Seit 1817 hatte die Grube bei einer Belegung mit 8 -14 Berg¬
leuten insgesamt 3 133 to Stückkohlen und 150 to Grieskohlen geliefert. Die dabei zugun¬
sten der Staatskasse erzielten Überschüsse beliefen sich auf:29
1817:
469 rtl
4 Sgr
10 Pf
1818:
1529 rtl
2 Sgr
7 Pf
1819:
1149 rtl
4 Sgr
2 Pf
Sa.
3147 rtl 11 Sgr
7 Pf
Während dieser Jahre hatte die Grube unter der Leitung des Geschworenen Erdmenger
gestanden, den die Steiger Wadsack und Heintz im technischen Betrieb, der Oberschicht¬
meister Eberhard bei der Rechnungsführung unterstützten.
Unter der französischen Administration war übrigens das Saarbrücker Kohlenrevier in
drei „Direktionen“ eingeteilt, deren erste durch die Gruben bei Dudweiler und Sulzbach
gebildet wurde. Nach Errichtung der „Kgl. Preußischen Bergamts-Commission“ im De¬
zember 1815 schuf man für den Betrieb der Gruben zwei Geschworenen-Reviere: zum
östlichen Revier gehörten neben Dudweiler und Sulzbach noch Jägersfreude, Rußhütte,
28 ebenda, p. 16.
29 ebenda, p. 18 f.
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