schlecht der Grafen von Blieskastel, der Tholeyer Vögte also; nach dem Krieg ge¬
gen Blieskastel von 1337 übernahm Erzbischof Balduin von Trier die Kasteler Va¬
sallen1060,
Der Redaktor *Y der Tholeyer Abtslisten hat Abt Betzelin falsch eingeordnet,
weil er Reynold (Nr. 57) mit Betzelins Nachfolger, den er Beymoldus nannte (Nr.
59), verwechselte1061. Diesen Sachverhalt hat bereits C. Lager erkannt1062.
Die Quellen zur Chronologie seiner Amtszeit sind:
1) Ein Vertrag des Abtes Besseling, wie ihn das späte Regest verstümmelnd nennt,
mit Heinrich von Wolfersweiler aus dem Jahre 13541063.
2) Am 14. V. 1361 verzichtet Abt Betzelin auf alle Entschädigungen für die La¬
sten, die Erzbischof Boemund II. von Trier ihm und seinem Kloster auferlegt
hat1064.
3) Urkunde der Meister Hentzo gen. Nebelung, Boemund gen. Schulteße und
Godilmann des Glöckners aus St. Wendel vom 31. V. 1361 mit Nennung des
Abtes Betzelin von Tholey1065.
Nicht genannt ist der Abt de Tholeya in einer Mahnung des Kollektors der päpstli¬
chen Kammer vom 31. III. 1365 an die Klöster der Trierer Diözese, die päpstlichen
Subsidien zu bezahlen1066; anscheinend auch nicht in der Urkunde des Verhain
Gentilhomme de Schaumbourg über den Verkauf von fünf Untertanen zu Sotz¬
weiler und Bergweiler an die Abtei Tholey aus dem Jahre 13661067.
Schon die Verzichtsleistung des Abtes gegenüber Erzbischof Boemund zeigte, daß
Tholey zwischenzeitlich ganz in die Abhängigkeit von Trier geraten ist. Dafür
spricht auch eine Urkunde des Erzbischofs Kuno II. vom 3. VII. 1374, in welcher
der Trierer die Dotierung des Zehnten und des Hofs zu Tholey mit Gütern auf
dem Schaumberg und zu Mercingen (Merchingen bei Merzig?) genehmigen
muß1068.
Die Tholeyer Nekrologtradition meldet den obitus des Abtes zum 27. März1069.
Da sein Nachfolger erst zum Jahre 1376 genannt wird, ergibt sich für das Todes¬
jahr ein Spielraum von 1362 bis 1376.
1060 Toepfer, UB Hunolstein III 264-274; vgl. Baldes, Salier 192 ff.; Hoppstädter, Herren von
Sötern 52 ff. (falsche Daten!); Herrmann, Landeskunde II 138; Mölfer, Stammtafeln NF II
Taf. LXXIV. Bertolf/Betzelin ist im Geschlecht der Sötern ein häufiger Name, auch bei
der Familie der Mohr von Sötern ist er einmal im 14. Jh. belegt.
1061 Vgl. o. S. 22.
1062 Lager, Tholey 589.
1063 Reg. St. Gangolph Bl. 48, Nr. 1959 (nach Lager, Tholey 589).
1064 LHA Koblenz 182/8 fKop. 18. Jh.); vgl. Lager, Tholey 589; Kreuz, Besitztümer 21.
1065 Pfarrarchiv St. Wendel (freundliche Mitteilung von H. W. Herrmann). Vgl. Hannig, Reg.
St. Wendel 7.
1066 Sauerland, Vat. Reg. Rheinland V Nr. 366.
1067 Becker, Schaumberg 56.
1068 Goerz, Reg. Erzbischöfe Trier 109.
1069 Vgl. o. S. 16.
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