km2. Es folgten der Kreis Saarlouis mit 159 788 (337), der Kreis Ottweiler mit 154 285
(523), die Stadt Saarbrücken mit 111 574 (2 554), der Kreis Merzig-Wadern mit 81453
(139), der Kreis St. Wendel mit 78 557 (145), der Kreis St. Ingbert mit 65 500 (283) und
schließlich der Kreis Homburg mit 61 015 (228) Einwohnern. Damit offenbart das Saar*
land auch in seiner Bevölkerungsstruktur ein uneinheitliches Bild. Während der südliche
Raum (Saarbrücken-Stadt und -Land, Ottweiler) aufgrund der industriellen Entwicklung
stark urbanisiert war, hatten die Kreise in den mittleren Zonen des Saarlandes (Saarlouis,
St. Ingbert und Homburg) und erst recht die beiden Nordkreise St. Wendel und Merzig-
Wadern eine betont ländliche Siedlungsstruktur bewahrt, wobei die doch beachtlichen
Werte der Mittelzone vor allem auf die vergleichsweise hohe Zahl der Gemeinden zwi¬
schen 2 000 und 5 000 Einwohnern zurückzuführen ist14.
Ebenso unausgeglichen wie die saarländische Bevölkerung im Hinblick auf ihre regionale
Verteilung ist auch das Erwerbsleben dieses Landes, wenn man die obigen Zahlen der
saarländischen Erwerbspersonen nach Wirtschaftsgruppen aufschlüsselt. Während in
den agrarisch strukturierten Kreisen des nördlichen Saarlandes Merzig-Wadern und St.
Wendel der Anteil der Erwerbspersonen aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft
mit 35,5 % bzw. 33,9 % weit über dem Landesdurchschnitt von 14,9 % lag und die Kreise
Saarlouis (18,4 %), Ottweiler (11,1%), St. Ingbert (15,1 %) und Homburg (17,3 %) sich
dieser Marke mehr oder weniger näherten, registriert die Statistik für Saarbrücken-Land
mit 5,1 % und, was allerdings auf der Hand liegt, für die Stadt Saarbrücken mit 1,1 %
die geringsten Werte.
Für den Wirtschaftsbereich Industrie und Handwerk zeigt die Statistik zwangsläufig,
wenngleich in den Zahlen etwas ausgeglichener, ein umgekehrtes Verhältnis. Hier ermit¬
telte man für den Kreis Saarbrücken-Land im Jahre 1951 einen Wert von 64 %. Es folgten
die Kreise St. Ingbert mit 60,0 %, Ottweiler mit 59,2 %, Saarlouis mit 58,2 %, Homburg
mit 55,5 %, Merzig-Wadern mit 45,4 % und Saarbrücken-Stadt mit 43,4 %. Die nied¬
rigste Marke verzeichnete der Kreis St. Wendel mit 41,6 %15. Die auffallend niedrige Rate
von Saarbrücken-Stadt gründet in dem hohen Anteil von 31,9 % der Erwerbspersonen für
den Sektor Handel und Verkehr bzw. 23,6 % für den Bereich Öffentlicher Dienst und
Dienstleistungen. Hier folgten die saarländischen Landkreise erst mit großem Abstand,
ihr prozentualer Anteil innerhalb des Wirtschaftsbereichs Handel und Verkehr
schwankte zwischen 16,9 % (Saarbrücken-Land) und 9,0 % (Merzig-Wadern) und im
Sektor Öffentlicher Dienst und Dienstleistungen zwischen 14,3 % (Ottweiler) und 10,1
% (Merzig-Wadern). Damit unterstreicht der Zahlenspiegel über die Erwerbspersonen
nach Wirtschaftsgruppen die Stellung Saarbrückens als saarländische Metropole. Er ver¬
deutlicht die starken Unterschiede in der sozialen Schichtung zwischen der einzigen Gro߬
stadt dieser Region und den kleinstädtischen und ländlichen Bereichen, die freilich in sich
wieder unterschiedlich strukturiert waren. Städte wie Ottweiler, Saarlouis, Merzig, Blies¬
kastel, St. Wendel und Homburg besaßen als traditionelle Verwaltungssitze und ehema¬
lige Zentren mit Klöstern und Stiften ein Sozialgepräge, das dem der Stadt Saarbrücken
wesentlich ähnlicher war als das der rasch gewachsenen Industrieorte Neunkirchen, Dil¬
14 Nach Statistischem Handbuch (Saarland 1952), S. 12 in Verbindung mit Statistischem Hand¬
buch (Saarland 1955), S. 20 ff.
15 Statistisches Handbuch (Saarland 1955), S. 63.
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