soutien que le roi de France, Louis XIV en particulier a apporté à la Contre Réforme
catholique, en Allemagne.
Edith Ennen, Bonn: Herr Weber hat uns ein großartiges Gemälde der euro¬
päischen Politik geliefert, das unseren Anfangsbetrachtungen über die Festungen den
notwendigen Hintergrund gibt. Es fiel mir auf, daß doch ein Unterschied besteht zwi¬
schen der Politik von Kurmainz vor allem, aber auch von Kurtrier auf der einen Seite
und Kurköln auf der anderen Seite; mit Ausnahme des kleinen Schlenkers von Cle¬
mens August bleibt Kurköln viel stärker und fester auf der französischen Seite. Darin
drückt sich die Rivalität der Häuser Wittelsbach und Habsburg aus. So wie Frank¬
reich gegen die Habsburger Universalmonarchie kämpft, so findet sich Wittelsbach,
das mit Ludwig dem Bayern ja einmal auch einen deutschen Kaiser gestellt hat, nicht
ab mit der Habsburger Quasi-Erbmonarchie, die der offiziellen Verfassung des Rei¬
ches nicht unbedingt entsprach. Es ist doch höchst auffällig, daß etwa Joseph Cle¬
mens, der Gegenkandidat gegen Fürstenberg, dem die Truppen des Reiches und seiner
Verbündeten den Weg zur Herrschaft überhaupt erst geebnet haben, dann im Spani¬
schen Erbfolgekrieg ebenso wieder an die Seite Frankreichs getreten ist wie seine Wit¬
telsbacher Vorfahren auf dem Erzstuhl. Man bemerkt sogar bei Kurfürst Ferdinand,
der es immerhin verstanden hat, das Erzstift aus dem 30jährigen Krieg herauszuhal¬
ten, in seiner Korrespondenz mit seinem Bruder Maximilian, einem der bedeutendsten
deutschen Kurfürsten, immer dieses Ressentiment gegen Habsburg, obwohl beides
katholische Mächte, die Wittelsbacher damals die Anführer der Liga und auf beiden
Seiten die Herrscher Jesuitenzöglinge waren. Diese Rivalität der Häuser Wittelsbach
und Habsburg erklärt, glaube ich, weitgehend die Haltung Kurkölns. Die Habsburger
Politik findet sozusagen ihre Krönung darin, daß 1761 mit dem Tod von Clemens
August auch diese Position den Wittelsbachern verlorengeht; es kommt ein kurzes
Zwischenspiel und dann gelingt es Habsburg, sicher kein Zufall, die Kurkölner Posi¬
tion mit Max Franz von Habsburg-Lothringen zu besetzen. Dann möchte ich noch
eine Frage stellen: Spielen bei der scharfen Frontstellung Frankreich-England, die sich
herausbildet, die überseeischen Verhältnisse, die Kolonien eine Rolle?
Hans-Walter Herrmann, Saarbrücken: Ich möchte an das anknüpfen, was Herr
Livet schon angedeutet hat, nämlich Frankreichs Rolle als Schutzherr des im Wege der
Gegenreformation wieder eingeführten Katholizismus. Im Bereich der Saarprovinz, die
von 1685 bis 1697 weite Teile des Gebietes zwischen der Queich-Lauter-Linie und der
Mosel ausgefüllt hat, gibt es eine sehr massiv vorangetriebene Gegenreformation. Die
Früchte dieser Gegenreformation werden in der bekannten Rijswijker Klausel in der
Art und Weise gesichert, daß der Besitzstand, den die katholische Kirche wiederer¬
langt hat, festgeschrieben wird und Frankreich sich zum Schutzherrn dieser wiederer¬
richteten katholischen Gemeinden erklärt. Das war keine formelle Erklärung ohne prak¬
tischen Hintergrund, sondern eine Angelegenheit, die bis in die zweite Hälfte des
18. Jahrhunderts hineinwirkte; u.a. hat Frankreich in den kleinen Territorien, die in
der großen Reichsgeschichte keine Rolle spielten, etwa in Nassau-Saarbrücken, den
Leininger Grafschaften oder in Pfalz-Zweibrücken, ganz erhebliche Subsidien zum
katholischen Kirchenbau beigesteuert.
Reinhold Zeyher, Schondorf : Wie steht es mit den Territorien Baden und Würt¬
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