zu123, so daß die folgenden Werte nur unter Vorbehalt übertragbar sind: Die Höfe
zwischen 2 und 5 ha waren durchschnittlich mit 90 fl., die zwischen 5 und 10 ha
mit 181 fl., die von 10—20 ha mit 210 fl. und die Höfe über 20 ha mit 256 fl. ver¬
schuldet124. Nimmt man nun weiter an, daß die Höfe gleicher Größenordnungen
einen Wert von 220 fl., 410 fl., 630 fl. und 1 200 fl. im Durchschnitt hatten125, so
waren sie durchschnittlich mit 41% (2—5 ha), 44% (5—10 ha), 33% (10—20 ha)
und 21 % (über 20 ha) ihres Gesamtwertes verschuldet.
Diese Zahlen sind allerdings wegen der starken Streuung der Schulden innerhalb
derselben Hofgrößengruppe nur bedingt brauchbar. Häufig hatte nämlich der
Bauer mehr Schulden als sein Haus wert war oder mehr als er zahlen kann126.
Aus welchen Teilen der Landwirtschaft die Bauern ihr Haupteinkommen erzielten
und in welchem Umfang sie auf Nebenerwerb angewiesen waren, zeigt die folgende
Zusammenstellung127:
Der Hauptverdienst wurde erworben durch
Ackerbau:
Ackerbau und
Viehzucht:
Viehzucht:
Bischmisheim, Fechingen, Ransbach, Falscheid, Stenn¬
weiler, Bübingen
Köllertal, Dirmingen, Linxweiler, Neunkirchen, Wersch¬
weiler, Wiebelskirchen (außer Dorf Wiebelskirchen)
Wiebelskirchen-Dorf
Ackerbau und
Nebenarbeit:
Nebenarbeit:
Gersweiler, Klarenthal, Ludweiler, Naßweiler, Rösseln
St. Arnual, Malstatt, Völklingen
Karlsbrunn, Lauterbach, Dudweiler, Sulzbach
Ackerbau und Vieh- Güdingen-Dorf
zucht und Nebenerwerb:
Die Vermögensverhältnisse der Bauern des Fürstentums Nassau-Saarbrücken waren
nach zeitgenössischen Aussagen um die Mitte des 18. Jahrhunderts schlecht, da
Ackerbau und Viehzucht nicht das notwendigste Einkommen sichern konnten, so
daß viele Bauern auf zusätzliche Einkünfte aus der Nebenarbeit angewiesen waren.
123 Es wurden 250 Höfe untersucht, vornehmlich in den Meiereien Wiebelskirchen und
Neunkirchen, Dudweiler, Ludweiler und Köllertal.
124 Zusammengestellt und berechnet nach LA SB, Best. 22 Nr. 3275, Bl. 9—167 und
A. Fürst, a.a.O., S. 233—306.
125 Zusammengestellt und berechnet nach LA SB, Best. 22 Nr. 3275, Bl. 9—20; 56 Höfe
der Meierei Güdingen wurden erfaßt. Auch hier kann nicht ohne weiteres auf
andere Regionen geschlossen werden.
126 LA SB, Best. 22 Nr. 3275, Bl. 9—20; hier Güdingen und Bübingen.
127 Zusammengestellt nach H.V. — A515; Ch. Lex, a.a.O., pass.; A. Fürst, a.a.O.,
S. 233—306; K. Schwingel, Bevölkerungsstatistik, S. 15 f.
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