Tabelle 28: Die Schulden der Bauern im Fürstentum Nassau-Saarbrücken 1741/51
Schulden der Höfe in
fl.
schuldenfreie
Meierei
Durchschn. Maximum
Minimum
Höfe in %
Güdingen
131
650
16
8
Klarenthal
179
400
20
35
Karlsbrunn
133
250
100
63
Ludweiler
196
900
25
14
Rösseln
154
555
20
36
Falscheid
186
300
60
0
Hilschbach
298
900
26
15
Engelfangen
245
920
15
18
Völklingen
174
600
10
21
Malstatt
171
680
30
44
Dudweiler
131
300
18
14
Grafschaft Saarbrücken
195
920
10
19
Werschweiler
147
650
17
24
Linxweiler
112
600
10
21
Dirmingen
114
619
10
20
Stennweiler
118
430
6
8
Wiebelskirchen
174
700
20
16
Neunkirchen
127
670
5
10
Oberamt Ottweiler
131
700
5
16
Quelle: errechnet nach LA SB, Best. 22 Nr. 2317, S. 1—203; Nr. 3275, BI. 1—175; Nr.
6902; A. Fürst, a.a.O., S. 233—307.
Schuldenfrei blieben nur wenige Höfe. Zwar waren dies mehr als J. Collet an¬
nimmt122, im Durchschnitt aber nicht mehr als 18%. In diesem Fall lagen die Ver¬
hältnisse im Saarbrücker Land mit 19% günstiger als im Oberamt Ottweiler mit
16%. In Malstatt war fast jeder zweite Betrieb schuldenfrei, in Klarenthal und
Rösseln jeder dritte, in Werschweiler jeder vierte, in Linxweiler, Dirmingen, Völk¬
lingen und Engelfangen fast jeder fünfte. Da die Gesamtstruktur der Orte kaum
anders als die anderer Regionen war, muß die günstigere Lage der Höfe den er¬
folgreich betriebenen Fuhrgeschäften zugeschrieben werden. Die Bauern konnten
bares Geld einnehmen und kamen wesentlich seltener in die Lage, Geld leihen zu
müssen, um die zahlreichen Steuern begleichen zu können oder sonstige Verbind¬
lichkeiten einzuhalten.
Hofgröße und Schuldenlast standen in einer bestimmten Beziehung. Das vorhan¬
dene Quellenmaterial läßt aber nur Aussagen über wenige Gebiete des Fürstentums
122 J. Collet, a.a.O., S. 22: gab es fast keinen schuldenfreien Betrieb“.
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