Monaten gehören62, d.h. das Einbringen der frühen und mittleren Ernte wurde oft
ein Wettlauf mit der Zeit und gegen die Witterung.
Warndt und Saargemeinden hatten die geringsten Niederschläge, die mit steigender
Höhe Zunahmen. Infolge der relativen Niederschlagsarmut im Winter fiel im Un¬
tersuchungsgebiet wenig Schnee. Allerdings konnten die gefährdeten Gebiete im
Warndt und um Neunkirchen schon Anfang November und noch im März mit
Schneeschauern rechnen. Das Köllertal und die Region Neunkirchen scheinen dar¬
über hinaus häufig und schwer unter Gewitter und Hagel zu leiden, was von vielen
Autoren berichtet wird, aber in zeitgenössischen Quellen nicht gefunden werden
konnte63.
Die Winde kamen vornehmlich aus östlichen und westlichen Richtungen. Die Ost¬
winde traten im Winter auf, die Westwinde brachten im Sommer den Regen64.
Die Bauern konnten mit folgenden klimatischen Bedingungen rechnen65 66:
Januar/Februar:
Februar/März:
April/Mai:
Mai:
Juni/August:
August/September:
November/Dezember :
zerrinnender Schnee,
trockene Ostwinde,
Frühlingsbeginn (Apfelblüte)“,
Ende der Baumbelaubung,
Gewitter und Regen von Westen,
anhaltend schönes Wetter,
Regenmonate.
Die Arbeitstermine richteten sich nach dem Wetter und können zu folgenden
Zeiten angenommen werden; anhaltende Wetterstörungen bewirkten ein Ver¬
schieben der Arbeiten sogar um Wochen67:
Frühjahrsbestellung:
Heuernte:
2. Schnitt:
Getreideernte:
Kartoffelernte:
Herbstbestellung:
15. März — 1. Mai,
25. Juni — 20. Juli,
August — September,
15. Juli — 15. August,
20. September — 20. Oktober,
15. September — 15. November.
In der Herrschaft Ottweiler verschoben sich diese Termine um etwa 14 Tage.
2. Die Bodennutzung
Von der Gesamtfläche der drei Oberämter des Fürstentums wurden 605 km2 un¬
tersucht. Zehn Prozent der Dorfflächen konnten nicht mit einbezogen werden, da
die Bannbücher, die die wichtigste Quelle für Aussagen über die Bodennutzung
darstellen, nicht auffindbar waren68.
62 Vgl. die Tabellen der Niederschläge bei A. Hock, a.a.O., S. 788.
63 Vgl. O. Beck, a.a.O., S. 108 und F. K. v. Gaertner, a.a.O., S. 6.
64 Nach E. v. Schlechtendal, a.a.O., S. 43.
65 Nach O. Beck, a.a.O., S. 108.
66 Nach G. Wiegelmann, a.a.O., S. 135.
67 O. Beck, a.a.O., S. 108.
68 Vgl. Anmerk. 2 der Einleitung.
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