Diese Anteile wechseln auf kleinsten Flächen, wobei die tonigen Lehme einen etwas
besseren Ackerbau gestatten als die sandigen, beide allerdings von mittlerer Qualität
sind. Lediglich die Talwiesen, die eine kräftige Lehm-Ton-Schicht auf weisen, sind
von guter Qualität50.
Die im Fürstentum vorkommenden diluvialen Bildungen, Ablagerungen von „Sand,
Kies und Lehm usf., welche den Buntsandstein und den Kohlensandstein in einer
Mächtigkeit von 1 bis 15 Fuß (30—450 cm) bedecken, haben meistens einen reinen
weißen Sand zum Untergründe. Gewöhnlich besteht die Mischung derartiger
Ackerländereien zu 5/6 aus Kies und 1/6 aus Sand. Je ebener die Lage, desto nasser
ist der Untergrund, jesteilerder Boden,desto leichterwird er... fortgeschwemmt“51.
Diluviale Bodenbildung ist im Warndt, in Wehrden, Völklingen, Gersweiler,
Klarenthal und Malstatt vorhanden, ferner im Blies- und Ostertal, wo die Kies-
gerölle von Lehm und Sand zum Teil in bedeutender Mächtigkeit überlagert wer¬
den. Die dort als Wiesen genutzten Parzellen weisen gute Qualitäten auf.
Das Saartal geht im Bereich des Fürstentums auf alluviale Bildungen zurück.
Diese Flächen wurden bevorzugt zum Wiesenbau benutzt. Auch hier treten mit¬
unter Sand und Lehm an die Oberfläche; folglich haben diese Böden, die in Gü¬
dingen, Bübingen, St. Johann und Völklingen anzutreffen sind, wegen ihrer Binde¬
kraft keine guten Qualitäten52. O. Beck hat die Flächenanteile der Bodenschichten
für den damaligen Kreis Saarbrücken zusammengestellt:53
10,6% Muschelkalk,
42,5% Buntsandstein,
23,3% Saarbrücker Schichten,
13,9% Ottweiler Schichten,
5,3% Diluvium,
4,4% Alluvium.
Das Fürstentum Nassau-Saarbrücken hatte vornehmlich sandige Böden. Im Norden
gingen sie in tonig-lehmige Mischungen über, ebenfalls im Südosten. Die Bodenar¬
ten wechselten häufig auf kleinstem Raum. Die besten Ackerböden wies der Blies-
gau auf; es folgten die Böden des Köllertales. Die Böden der Sandsteingürtel
fielen dagegen deutlich ab54.
1.3 Klimatische Bedingungen
Niederschlags- und Temperaturtabellen gab es im 18. Jahrhundert noch nicht,
und die wenigen Aussagen über das Klima aus dieser Zeit sind zwar wertvoll, aber
zu allgemein, um daraus statistische Werte und verläßliche Angaben herleiten zu
können.
50 Ebenda, S. 63.
51 O. Beck, a.a.O., S. 367.
52 Ebenda, S. 368.
53 Berechnet nach O. Beck, a.a.O., S. 367.
54 G. Wiegelmann, Natürliche Gunst und Ungunst im Wandel rheinischer Agrarland¬
schaften (= Kölner geographische Arbeiten, Heft 12), hg. v. K. Kayser, Th. Kraus,
H. Uhlig, Köln 1958, S. 136.
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