Full text: Die Bauernwirtschaften des Fürstentums Nassau-Saarbrücken im 18. Jahrhundert

E. Ecker für die Gemarkung Spiesen31 und Krajewski für Neunkirchen32. Als Bei¬ 
spiel für die Vielgestaltigkeit soll die ausgezeichnete Darstellung der Bexbacher 
Böden durch K. Hoppstädter folgen: 
„Rotbunte und gelbbunte, wenig verfestigte tonige Sandsteinschichten feiner Kör¬ 
nung wechseln ab mit etwas gröberen, Geröll führenden braunroten bis ockerfar¬ 
benen Sandsteinen oder braungelben, feinkörnigen Konglomeraten. Dazwischen 
schieben sich stellenweise braunrote bis violette, etwas stärker verfestigte Sand¬ 
steinschichten ..., seltener findet man dünne, wassertragende Tonlagen aus braun¬ 
rotem, violettbraunem oder ockergelbem Ton oder Lehm“33. 
Der gesamte Köllertaler Wald gehört den Saarbrücker Schichten des Karbon an. 
Sie verwittern zu Böden, die für die Landwirtschaft praktisch nicht geeignet sind, 
bestehen aus Tonschiefer, Kalk und Sandsteinen34, welche auf einem gleichartigen 
Konglomerat sitzen, oder bilden „eine etwas sandige, mit kleinen Steinchen und 
Schiefer gemengte V2 bis 1 Fuß (15—30 cm) mächtige, rotbraune oder hellbraune 
oder graue Lehmschicht, unter welcher allerlei Lager von grauweißlichen Letten, 
kohligen Schiefern und Kieskonglomeraten liegen“35. Der eine Boden ist daher zu 
naß und der andere zu trocken und zu schwierig in der Bearbeitung. 
Der auf den Saarbrücker Schichten ruhende Wald wird von wenigen Äckern im 
Bereich Quierschied-Sulzbach und Landsweiler unterbrochen. Ein Blick in die 
Bannbücher dieser Orte aus der Fürstenzeit zeigt36, daß gerade Landsweiler, dessen 
Flur von Kiesgeröllen stark durchzogen wird37, die schlechtesten Bodenerträge im 
ganzen Fürstentum Nassau-Saarbrücken aufwies. 
An das Buntsandteingebiet bei Sprengen schließen sich die Ottweiler Schichten 
des Karbon an, die die Böden der beiden Köllertaler Meiereien begründen. Ferner 
bestimmen sie die Böden im mittleren Bereich des Oberamtes Ottweiler (Meiereien 
Wiesbach, südliches Dirmingen, nördliches Stennweiler, Ottweiler-Stadt und 
Werschweiler). 
Die Böden des Köllertales sind besser als die des Kohlenwaldes. Sie werden durch 
den roten Sandstein gebildet, „in welchen der Kohlensandstein vermittels gleich 
gefärbter Tonschiefer und Kieskonglomerate übergeht“38. Diese milden Ton- und 
Lehmböden39 sind zum Teil recht tief und bringen gute Erträge, daher war das 
Köllertal bekanntlich die Kornkammer des Fürstentums. Die tiefen Lagen neigen 
allerdings dazu, vor allem wenn sie eine feine Tonschicht als Unterlage haben, 
31 E. H. Ecker, Studien zur Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte der Gemarkung und 
des Gebietes von Spiesen in der Zeit vom XVI. bis zum Beginn des XIX. Jahrhun¬ 
derts, Diss. Saarbrücken 1952, S. 173. 
32 B. Krajewski, Von Wald und Weide, Ackerbau und Rotthecken, in: Heimatbuch 
Neunkirchen, Neunkirchen 1955, S. 55. 
33 K. Hoppstädter, Bexbach, ein Heimatbuch, Bexbach 1971, S. 20. 
34 W. Henne, Die Landwirtschaft im Saargebiet, in: Berichte über Landwirtschaft 
(= Zeitschr. f. Agrarpolitik und internationale Landwirtschaft, NF Bd. 11, Heft 1), 
Berlin 1930, S. 89. 
35 O. Beck, a.a.O., S. 367. 
36 LA SB, Best. 22 Nr. 3162—63, 3202; LA SB, Best. 655 Nr. 61,1. 
37 Vgl. O. Beck, a.a.O., S. 368; E. v. Schlechtendal, a.a.O., S. 35; A. Scholl, a.a.O., S. 19. 
38 O. Beck, a.a.O., S. 367. 
39 F. K. v. Gaertner, a.a.O., S. 7. 
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