Full text: Die Bauernwirtschaften des Fürstentums Nassau-Saarbrücken im 18. Jahrhundert

Dudweiler und Sulzbach sowie den Orten des Völklinger Hofes fort. Der restliche 
Teil der genannten Bänne greift im Sulzbachtal bereits in die Saarbrücker Schichten 
des Karbon über und trägt damals wie heute ausschließlich Wald. Von einigen 
Inseln im Köllertaler Karbon abgesehen, tritt der Buntsandstein wieder in der 
Gegend von Schwalbach-Derlen zutage und faßt auch hier einen diluvialen Streifen 
zu beiden Seiten des Baches ein. 
Während der „Buntsandstein nur in den Tälern (des Muschelkalkes) angeschnitten 
ist“21, liegt er im restlichen Oberamt großflächig vor. Diese Böden, die „kalkarm 
mit saurer Reaktion und geringem natürlichem Nährstoffgehalt sind“22, stehen in 
ihren Erträgen den oben beschriebenen Böden bedeutend nach. Häufig sind sie 
mit Quarzgeschieben durchsetzt23 und tiefgründig, und selten „erhalten ... sie eine 
mildernde Beimischung von Kalk“2*, wie dies in Bischmisheim und Güdingen der 
Fall ist. 
Auf den Hängen liegen nur dünne, lose Sandschichten auf, die geringere Mengen 
von Ton als Bindemittel enthalten. Wird hier der ursprüngliche Waldbestand ent¬ 
fernt, so muß mit großen Erosionsschäden gerechnet werden25. Gaertner betont, daß 
der Sandboden „die Dungkraft leicht verdunstet und dem ... Witterungswechsel 
nur geringen Widerstand zu leisten vermag“26. 
In Ludweiler, dessen Bodenbildung als typisch für die Verhältnisse im Warndt 
angesehen werden kann, hat die Ackerkrume über dem Buntsandstein eine Dicke 
von wenigen Zentimetern und besteht meist aus Quarzsand, der die darunterliegen¬ 
de Schicht nicht verwittern läßt und damit keine stetige Vermehrung des Acker¬ 
bodens ermöglicht27. Auf den Höhen sind auch Löslehme verbreitet, die als 
Schwemmaterial in die Täler und Mulden getragen werden, wodurch sie zusammen 
mit dem häufigen Wasserstau zur Versumpfung beitragen28. Nur wenige Stellen 
des Warndt zeichnen sich durch Lehmablagerungen von mehreren Metern Dicke 
aus29. Sie stellen der Landwirtschaft bedeutend schwereren und feuchteren Boden 
zur Verfügung als die sie umgebenden, oft stark austrocknenden Sande. Auch diese 
Böden tragen seit langer Zeit Wälder. Die Sandböden im südöstlichen Teil des 
Oberamtes Ottweiler (Meiereien Neunkirchen und Bexbach) gründen ebenfalls auf 
dem Buntsandstein. Es ist „ein leichter, stellenweise in Flugsand übergehender 
Boden, der nur dürftige Ernten gewährt“30. Zu gleichen Feststellungen kommen 
21 J. Postius, Zusammenhänge zwischen kulturgeographischen, wirtschaftlichen, recht¬ 
lichen und sozialen Verhältnissen auf der südwestpfälzischen Hochfläche im 18. Jahr¬ 
hundert, in: Abhandl. zur Saarpfälz. Landes- und Volksforschung, Band 1, Kaisers¬ 
lautern 1937, S. 122. 
22 A. Hock, a.a.O., S. 785. 
23 O. Beck, a.a.O., S. 364. 
24 F. K. v. Gaertner, Statistische Darstellung des Kreises Saarbrücken 1859/61, St. Jo¬ 
hann 1862, S. 7. 
25 Vgl. G. Hard, Bodenerosion, S. 209 ff. 
26 F. K. v. Gaertner, a.a.O., S. 7. 
27 J. Becker, Die heimische Landwirtschaft in Geschichte und Gegenwart, in: Heimat¬ 
buch Ludweiler, Ludweiler 1954, S. 96. 
28 H. Schneider, Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159 Saarbrücken, hg. v. Insti¬ 
tut für Landeskunde, Bonn-Bad Godesberg 1972, S. 125. 
29 J. Becker, a.a.O., S. 97. 
30 O. Beck, a.a.O., S. 368; ebenfalls wörtlich bei E. von Schlechtendal, Statistische Dar¬ 
stellung des Kreises Ottweiler, Neunkirchen 1863, S. 35. 
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