keit“14. Dieser Boden hält die Feuchtigkeit besser als der sandige und leidet, wenn
es sich um den mit reicherem Tonanteil versehenen unteren Muschelkalk handelt,
in ebenem Gelände infolge „seiner Bindigkeit an Nässe, und zwar um so mehr, je
näher die Lettenschicht an der Oberfläche liegt, so daß er die Eigenschaft des
faulenden Bodens annimmt“15.
Längere Trockenheit bewirkt eine harte Klumpung des Bodens, anhaltende Regen¬
fälle verwandeln ihn in schmieriges, zähes und mit Wassertümpeln durchsetztes
Gelände. Mit Recht weist daher O. Beck auf die kostspielige Bestellung eines sol¬
chen Bodens hin, welche nur von den Bauern durchgeführt werden kann, die über
einen bedeutenden Bestand an Zugvieh verfügen16. Wenn H. Diehl eine Bespan¬
nung mit vier bis sechs Pferden in diesem Gelände leugnet17, so berücksichtigt er
nicht, daß dieser Boden starker Zugkräfte bedarf und die Listen über das fronbare
Vieh auch tatsächlich einen derartigen Spannviehbesatz erkennen lassen18. Be¬
denkt man ferner, daß die Bauern durch die Nähe zur fürstlichen Residenz und zu
den erblühenden industriellen Standorten ihre Fuhrdienste in vollem Umfang
leisten mußten, überdies aus Gründen, die weiter unten erörtert werden, auf Neben¬
verdienst durch Fuhrwerk angewiesen waren, so ergab sich für den Bauern die
Notwendigkeit einer relativ bedeutenden Zugviehhaltung. Es war darüber hinaus
auch unumgänglich, „in genauer Anpassung an die Witterung ... den kurz bemes¬
senen Zeitpunkt der günstigsten Bearbeitung“19 der Böden zu erfassen.
Der oben erwähnte Wechsel in den Bodenarten desselben Bannes kann am Beispiel
eines Bischmisheimer Betriebes verdeutlicht werden. Der willkürlich herausgegrif¬
fene Fiof hatte Anteil an folgenden Böden20:
8% stark toniger Lehm,
47% Lehm,
36% sandiger Lehm,
2% stark lehmiger Sand,
6% lehmiger Sand,
1% anlehmiger Sand.
An diese tonig-lehmigen Böden schließt sich ein ausgedehntes Sandgebiet an, das
den geologischen Formationen des Buntsandsteins und den Saarbrücker Schichten
des Karbons folgt.
Die Warndtgemeinden und die Meiereien links und rechts der Saar, soweit sie
zum Oberamt Saarbrücken zählten, liegen im Bereich des Buntsandsteins. Ludweiler
und Großrosseln haben überdies noch Anteil an diluvialen Bildungen. Im Ober¬
amt rechts der Saar setzt sich die Buntsandsteinzone in den Meiereien Malstatt,
14 Ebenda.
15 O. Beck, Beschreibung des Regierungsbezirks Trier, Bd. 1, Trier 1868, S. 359.
16 Ebenda.
17 H. Diehl, Aus der Güdinger Ortsgeschichte, in: Festschrift 700 Jahre Güdingen,
Güdingen 1959, S. 19.
18 Vgl. LA SB, Best. 22 Nr. 3275, S. 9—175 und Nr. 3504, Bl. 30 und 101 ff.; H.V.—
A 487.
19 E. Otremba, Die deutsche Agrarlandschaft, Wiesbaden 1956, S. 27.
20 R. Saam, Die kulturgeographische Entwicklung von Bischmisheim, Bischmisheim 1957
(Maschinenschr.), S. 31.
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