an den Hängen die Kräfte der Tiere außerordentlich beanspruchte. Ferner bringt
diese Geländestruktur eine wachsende Bodenerosion mit sich, indem die unter dem
Pflug liegenden steileren Hänge durch den Schwund an guter Ackerkrume ständig
schlechtere Erträge bringen5, und die unterhalb angrenzenden Wiesen und Felder
mit den Erosionssanden zugeschlemmt werden. Diese Böden zeichnen sich daher
durch Flachgründigkeit aus, „durch die ihre Ergiebigkeit empfindlich geschmälert
wird“6.
1.2 Bodenbeschaffenheit
Die Fürsten Wilhelm Heinrich und Ludwig, deren Verdienste um den Aufbau
der saarländischen Wirtschaft in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts allgemein
bekannt sind7, haben sich auch bemüht, die im Vergleich zu anderen Gegenden
damals wie heute recht unergiebigen Böden zu verbessern. Die Verordnungen und
Erlasse dazu gingen in die Hunderte und zeigen das Bemühen, die damals bekann¬
ten Möglichkeiten auszuschöpfen, um zu höheren Erträgen in der Landwirtschaft
zu kommen8, doch die natürliche Bodenbeschaffenheit setzte ihren Bestrebungen
enge Grenzen.
Die Bonität der Böden wird wesentlich bestimmt durch die geologischen Verhält¬
nisse im Saarraum. Der Gesteinscharakter „drückt (dem Boden) durch die verschiede¬
nen Verwitterungsvorgänge in der bodenartigen Ausbildung sowie im gesamten
Profilaufbau mit all den chemischen und physikalischen Wertmerkmalen seinen
Stempel auf“9. Ein Blick in die geologische Karte des Saarlandes10 11 zeigt, daß dieser
Raum erdgeschichtlich stark differenziert ist. Daher sind auch die Böden recht
unterschiedlich im Ertrag und stellen ungleiche Anforderungen an ihre Bearbei¬
tung. Wenn Zégovitz sagt, le sol de cet arrondissement est en général léger et
sablonneux-, il y a par conséquent très peu terres fortes.. ,u, so ist diese Aussage
zu wenig differenziert.
Zeitgenössische Quellen, die sich zu den Bodenarten in der Gafschaft äußern, gibt
es nur wenige. In den Instruktionen für einen Ökonomierat wird dieser angehalten,
die Dorfschaften zu insinuieren, welche sandigen und kießigten Boden haben12.
Wesentlich genauer gibt eine Liste von 1787 die Bodenarten wieder:
5 Vgl. G. Hard, Zur historischen Bodenerosion (18./19. Jahrhundert), in: ZGSaarg XV,
Saarbrücken 1965, S. 209—219.
6 J. Collet, Das Wirtschaftsleben in der Grafschaft Saarbrücken im Zeitalter des Mer¬
kantilismus (1697—1793), Diss. Bielefeld 1930, S. 3.
7 Vgl. Festschrift Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken 1718—1768, hg. von H.-W.
Herrmann und H. Klein (= ZGSaarg XVI), Saarbrücken 1968.
8 Vgl. LA SB, Best. 22 Nr. 4417 und 4426—28; J. M. Sittel, Sammlung der Provinzial¬
gesetze, 1. Bd., Trier 1843.
9 A. Hock, Die Landwirtschaft im Saarland, in: Das Saarland, hg. v. K. Altmeyer,
J. Szliska, W. Veauthier, P. Weiant, Saarbrücken 1958, S. 785.
10 Geologische Karte des Saarlandes, hg. v. Institut für Geographie an der Universität
des Saarlandes, Berlin 1964.
11 Zégovitz, Annuaire historique et statistique du département de la Sarre, Trier
1802/03, S. 79.
12 LA SB, Best. OW 57, S. 2.
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