Vorwort
Im fahre 1964 stieß Frau Dr. Marie-Luise Hauck bei der Erfassung archivalisch überlieferter
mittelalterlicher Inschriften des Rheinlandes und des Saarlandes im Hauptstaatsarchiv Wiesba¬
den auf das Epitaphienbuch des Malers Henrich Dors aus Altweilnau. Der Vorstand der Kom¬
mission für saarländische Landesgeschichte und Volksforschung hielt nach eingehender Prüfung
diese bebilderte Handschrift für wert, in vollem Umfang ediert zu werden, um damit eine so¬
wohl für die nassauische Genealogie aussagekräftige als auch den Kunsthistoriker interessie¬
rende Quelle der Forschung leichter zugänglich zu machen. Sie beauftragte Frau Dr. Marie-
Luise Hauck mit der Edition. Ihr gelang es, das Leben des Malers Henrich Dors und sein son¬
stiges Schaffen aus den dürftig überlieferten Akten aufzuhellen, auch sein Epitaphienbuch in die
nassauische Haushistoriographie näher einzuordnen und anhand seines Hauptwerkes eine Reihe
von Grabmalfragmenten zu identifizieren.
Nachdem Frau Dr. Hauck mit anderen wissenschaftlichen Arbeiten stark in Anspruch genom¬
men war, hat der Vorstand der Kommission für saarländische Landesgeschichte und Volksfor¬
schung im März 1974 Herrn Archivrat Dr. Wolfgang Läufer beauftragt, das Manuskript druck¬
fertig zu machen. Richtlinie für ihn mußte gemäß der Weisung des Vorstandes sein, nicht die
von Dors abgebildeten Grabmäler mit den Methoden kunstgeschichtlicher Forschung stilistisch
einzuordnen und zu würdigen, vielmehr sich auf eine echte Quellenpublikation zu beschränken.
Herr Dr. Läufer hat die Einleitung in der Fassung von Frau Dr. Hauck neu gegliedert, den Text
geglättet und ergänzt. Er hat manche Passagen neu formuliert, was nicht zuletzt einer Kürzung
und Straffung des Manuskriptes zugute kam. Auch zeigte es sich als notwendig, die archivali-
sche Grundlage zu überprüfen. Verschiedene Quellen wurden neu datiert und in ihrem akten¬
genetischen Charakter neu bestimmt. Dabei ergab sich, daß der Anstoß zum Epitaphienbuch
von Graf Wilhelm Ludwig von Nassau-Saarbrücken ausgegangen ist. über die durchgeführten
Änderungen und Ergänzungen erfolgte ein Gedankenaustausch mit Frau Dr. Hauck, wobei die
in den Anmerkungen notierten unterschiedlichen Auffassungen der Editorin und des Bearbei¬
ters bestehen blieben. Auch bei der Überarbeitung des Editionsteiles umfaßt der Anteil von Dr.
Läufer mehr als die bloße Redaktionsarbeit. Eine Beschränkung auf sie allein erschien ihm und
dem Vorstand nicht möglich, nachdem die Überprüfung der Quellen neue Ergebnisse gebracht
hatte. Herr Dr. Läufer hat dankenswerter Weise die Zusammenstellung des Literaturverzeich¬
nisses und die Erarbeitung der Register übernommen.
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