Full text: Genealogia oder Stammregister der durchläuchtigen hoch- und wohlgeborenen Fürsten, Grafen und Herren des uhralten hochlöblichen Hauses Nassau samt etlichen konterfeitlichen Epitaphien

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Abb. 69 
Idstein, ehern. Stiftskirche St. Martin, jetzt Unionskirche 
Fol. 72v Grabplatte des Grafen Johann Ludwig I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein (f 20. 6. 1596) (vgl. 
Nr. 36). 
13x26,5 cm. — Schwarze Tuschefederzeichnung, mit grauer Wasserfarbe schattiert, umrahmt mit breitem 
schwarzem Tuscherand, Umschrift in brauner Tinte, Bleistiftvorzeichnung und Nadelstiche erkennbar; Ori¬ 
ginalblatt unten hinterklebt. — St. George S. 87. 
Anno D(omi)ni 1. 5. 96. Den 20 Junii ist in Gott verschieden der wolgeborne 
Graue vnd Herr herr Jo(hann) Ludwig Graue zu Nassau Herr zu Wiesbaden v(nd) 
Itzstein seines alters 29 iar regiments 7 iar dem got G(nad). 
In a) der Kirch(en) zu Itzstein: Dieser Stein liegt im Cohr rechts neben dem Altar uf der 
lincken Seiten uf dem Grab Graf Johann Ludwigs; ist mit einem höltzin Deckel zugedeckt. 
Sprang b) in einem Anfalle von Wahnsinne aus dem Schlosse auf den hinteren Felsen (das Ca- 
pitolium) und verschied augenblicklich ni). Sein Diener, der ihm nachsprang, zerbrach das Bein 
und starb einige Tage nachher ebenfalls. Liegt im Frauenzimmer; stand im s(o)g(enannten) 
Reuterchörlein zu Idstein. 
a) Wegen der Wasserschäden nur schwer lesbar. 
b) Bleistiftnotiz des 19. Jhs., Unterschrift Schmitz (?). 
Die Grabplatte ist größtenteils noch vorhanden, und zwar die Figur von der Höhe der Waden 
bis zum Scheitel (Abb. 70a). Das Fragment wurde 1961 mit dem Fragment der Grabplatte sei¬ 
nes Vaters Balthasar (vgl. Nr. 35) zu einem Ganzen zusammengefügt, ohne daß man wußte, 
um wen es sich dabei handelte 128). Daß die Teile so gut zusammenpassen, war Zufall und hat 
sicherlich dazu geführt, daß bislang der Fehler niemandem auffiel. 
Wie die Dors’sche Zeichnung der Grabplatte Johann Ludwigs zeigt, waren in den Ecken fol¬ 
gende Wappen eingemeißelt: Oben links Nassau-Wiesbaden-Idstein (Vater), unten links Ber¬ 
gen (Großmutter väterlicherseits), rechts oben Isenburg (Mutter), unten rechts Waldeck (Gro߬ 
mutter mütterlicherseits). 
Fol. 73rv Leer. 
127) Vgl. dazu Keller, Geschichte Nassaus S. 493 ff. 
128) Vgl. Einsingbach S. 36. 
174
	        
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