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Abb. 42
Idstein, ehern. Stiftskirche St. Martin, jetzt Unionskirche
Fol. 42v Tumbenplatte des Grafen Adolf II. von Nassau-Wiesbaden-Idstein (f 26. 7. 1426) und seiner
Gemahlin, Markgräfin Margaretha von Baden (f 7. 11. 1442) 84).
16 x 30 cm. — Schwarze Tuschfederzeichnung, schattiert mit grauer Wasserfarbe, Umschrift in brauner Tinte,
Bleistiftskizze und Nadelstiche erkennbar; Originalblatt. — St. George S. 59. — Hagelgans S. 30, LXIX. —
Kremer II, S. 461, XIX und S. 462, XXI. — Vgl. Andreae 1002/2, fol. 36v (Abb. 43) 8S 86)
Anno. d(omi)ni. m.cccc.xxvia). ip(s)o. die. s(an)c(t)e. anne. o(biit). nobilis. d(o-
mi)n(us). adolff(us). comes. i(n). nassaw. cui(us). a(n)i(m)a. (e)q(uijescat. i(n).
pace.
Anno. d(omi)ni. m.cccc.xliia). die. s(an)ct(i) Willibividib>. ep(iscop)i. o(biit) nobi-
l(is). d(omi)na. margaretac> de. baden, comitissa. i(n). nass(au). c(uius) a(n)i(m)a.
r(e)q(üi)escat i(n) paced>.
Zu Itzstein in der Kirch(en): Dieses Epithaphium steht gantz ufrecht im Reuttercöhrlein; und
ist dieser Graf Adolf gewesen ein Sohn Gr(af) e) Walraben und Fr(au) Bertha von Westerburg.
Gr(af) Adolf starb A(nn)o 1426, sein Gemahlin, Fr(au) Margretha, Margkgrävin von Baden,
starb A(nn)o 1442.
a) Nicht als Ordinalzahl.
b) Richtig Willibrordi.
c) Zweimal ar-Ligatur.
d) Die letzte Silbe von requiescat und in pace nicht in Minuskel, sondern in Kursive.
e) Anmerkungszeichen und Bleistiftanmerkung fol. 43r: Nisi potius legendum Gerlaci II.
Das Grabmal steht heute aufrecht im Reiterchörlein (Ostwand)8H), wahrscheinlich jedoch nicht
mehr am ursprünglichen Platz. Um es unterzubringen, wurden die beiden Helmdecken mit
Helmzier weggemeißelt, vielleicht bei der barocken Umgestaltung des Chörleins 1726, das
ursprünglich gewölbt, also höher als heute war.
Einige Beobachtungen führen zu dem Schluß, daß wir ein ehemaliges Tumbengrab vor uns
haben, dessen in den Raum ragende Seite von zwei Löwen gestützt war. Heute ist nur noch
84) Graf Adolf, geb. 1386, ältester Sohn des Grafen Walram und der Bertha von Westerburg. Nach dem
Klarenthaler Nekrolog war sein Sterbetag der 25. Juli (vgl. Otto, Necrologium Nr. 295). Margaretha,
geb. 25. 1. 1404, Tochter des Markgrafen Bernhard I. von Baden-Hachberg und dessen zweiter Ge¬
mahlin Anna von Oettingen (vgl. Isenburg I, 82).
85) 21 x 34 cm; große Pinselzeichnung, die den ursprünglichen Farbeindruck wiedergibt: Blau in ver¬
schiedenen Tönungen, einige Kanten und Säume in dunkelgelb, Inkarnat lebhaft rot, Rosenkranz rot
mit schwarzem Kreuz. — Wappen mit Helmzier in den entsprechenden Tinkturen koloriert: Nassau:
Gelber Löwe, ohne Krone, mit roter Zunge, auf blauem Feld mit sieben (!) Steinen, blau-gelber Flug,
weißer Helm, blaue Büffelhörner mit gelben Steinen. — Baden: Roter Schrägbalken auf Gelb, Helm
weiß, rot-gelber Flug bzw. Federbusch.
86) Größe 115 x 267 cm.
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