bis zehn Gräber aufgedeckt. 1933 kam in unmittelbarer Nähe ein Sax zu¬
tage. Bei K. Böhner ist vermerkt, daß sich an der genannten Fundstelle des
merowingischen Gräberfeldes u. a. Scherben mit Stempelmuster und Räd¬
chenverzierungen fanden: „Es scheint sich um eine ma. Wü. zu handeln."
Der Name der ehemaligen Sdl. ist bisher unbekannt.
A) BDS 15, 1968, S. 75. — K. Böhner, Altertümer 2, S. 101. — E. Wackenroder/E. Neu,
Kunstdenkmäler Saarburg, S. 154.
Wüstwallesweiler (430)
Lk. St. Wendel, Gde. Bliesen und Gde. Winterbach.
a) Westlich vom Ortskern Winterbach, am Hofbach, südlich von Bliesen.
Das Dorf lag nicht an der Stelle des Wallesweilerhofes (Gemarkungs¬
grenze Bliesen/Winterbach), sondern etwa eineinhalb Kilometer süd¬
westlich davon auf dem Bann von Winterbach. Die Bannfläche des Ortes
muß jedoch bis zum Wallesweilerhof gereicht haben.
b) Die Flur 1 von Winterbach heißt 1842 Wallesweiler hoi; in den Fluren 2
(gen. Steinberg) und 9 werden Oben am Hofgarten, In der Hofwies, Auf
der Mühlenacht, Auf der Hofwies, Beim kleinen Weiler genannt1. Eben¬
so trägt die Flur 20 von Bliesen 1842 den Namen Wallesweilerhof (meh¬
rere Gebäude) mit den Distriktbezeichnungen Ober der Schäferei und
Rechterhand den Weg zum Hof2.
c) Von der Gruppensdl. zur Einzelsdl. d) + vor 1500.
e) Für Wallesweiler ist 1345 eine Kapelle samt einem kirchlichen Bene-
fizium bezeugt, das der Abt von Tholey verlieh; 1491 fiel dieses Bene-
fizium an den Abt zurück3. Ein Nikolaus von Waldesweiler wird 1358
erwähnt4.
f) Der 1563 mit Winterbach gemeinsam genannte Weiler könnte sich auf
Wallesweiler beziehen5. Das Sal- und Gültbuch der Kellerei St. Wendel
von 1606 nennt u. a. den Wallesweilerhobs Weiher und den Walles-
weiller Acker6. Am 31. März 1621 schlichtet Herzog Heinrich von Loth¬
ringen die Streitigkeiten über die Rechte des Klosters Tholey zwischen
Kloster einerseits und seinem Amtmann andererseits über Rechte zu
Exweiler, Castel, Walleswiler, Alsweiler, Tholey und Marpingen7. Das
Güdesweiler Instrumentum von 1706 nennt den freien Hof Walleswei¬
ler6. Im Jahre 1710 berichtet das Salbuch der Abtei Tholey: Wüstwalles¬
weiler. Dies Dorf liegt im Bliesener Bann, ist aber ganz ruiniert und sind
die Blieser Bewohner Gebraucher aller von diesem Dorf dependierenden
Güter, ist ein herzogliches Lehen, welches die Klocken Herrn von Haus
Schaumburg tragen, gehört in die zwölf Zendereien, deswegen dann ein
Herr Prälat dieses Dorfs Grundherr und solche Jurisdiction daselbstes
gleich wie im Hof Alsweiller haben tut, ist auch alleiniges Zehend-Herr
in diesem Ort als ein Dependents der Bliesener Pfahren9. Am 21. Juni
1631 war es zu einem Vergleich wegen dieser Güter in Wüstwalles¬
weiler gekommen. Amtmann Moser schreibt 1791 in seinem Bericht über
das Amt Schaumburg unter dem Kirchspiel Bliesen: Dieses Namensun¬
terschieds ungeachtet bestehet unter den 3 Teilen (Bliesen, Ellmeren,
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