Zehnten zu Volkerskirdien und Kirkel27. Am 26. April 1555 wird ein Ab¬
schied zu Worms zwischen Pfalz (-Veldenz) und Nassau-Saarbrücken
getätigt, der Gerechtsame, Gefälle u. a. zu Limbach, Volkerskirchen,
Hassel, im Ostertal und Königreich betrifft28. Im Bericht des kurtrieri-
schen Amtmannes Hans Sulger über das Amt Blieskastel von 1553 wird
bei der Beschreibung des Blieskasteler oder Widtwaldes der Grenzverlauf
u. a. mit den Stationen Kirkeler Mühl und Volkerskirchen umschrieben29.
Eine Nebenstraße von Limbach neben Kirkel hin ui Folkerskirchen durch
das Bebelsheimer Tal wird 1561 erwähnt30. Auf seiner Karte von 1564
(Nr. 9) hat Tilemann Stella nur noch die Volckerskirch und den Volckers-
kircherwag an der Volckerskircher Straßen eingezeichnet. Die Umzäu¬
nung des ehemaligen Dorfes ist noch sichtbar. In seiner Beschreibung der
Ämter: Der Volckerskircher Wag ist lang 400 Schritt an einem Horn und
am andern 400 Schritt und 140 breit31. Noch 1766 betrug sein Flächenin¬
halt 52 Morgen. Um 1860 wurde er zur Wiesennutzung trockengelegt.
Weiterhin werden 1564 das Volckerskircher Tal, der Weg von Volkers¬
kirchen nach Furpach, der Rotbusch an der Volkerskircher Straßen, der
Dorfborn zu Vdickerskirchen, Wiesen zwischen Kirkel und Volckers-
kirchen oben an dem Mölwage genannt32. In seinem Verzeichnis der wü¬
sten Dörfer und Höfe der beiden Ämter bemerkt Stella (1564) folgendes:
In dem 26. Hauptgrund, ln diesem ist Volckerskirchen gelegen, welches
etwan vor Zeiten ein Dorf gewesen, nun aber abgegangen ist, dieweil
seine Inwohner alle unter Kirkel in den Tal gezogen sind, jetzunder ist
es die Kirkeler Plarrkirch und ihr Begräbnis33. Ein Auszug aus den Kir-
chenschaffneirechnungen des Oberamtes Zweibrücken — Kirkel berich¬
tet 1696: Volkerskircher Kirchen.. . Einnahm Geld-Zins von dieser Kir¬
che eigenen Gütern. Nota dieser Kirchengüter sind in der 1685 Jahres¬
rechnung lol. 79 bis 82 inclusive beschrieben, sind verwachsen, weilen
das Dorf noch meistens unbewohnt und was davon genießen gibt. An¬
statt zu Kirkel und des Barthel Leimbrocks Erben daselbst 2 Gulden, 1
Batzen, 4 Pfennig3*. Im Jahre 1604 verlegt man den Jahrmarkt, der bisher
am Freitag nach Christi Himmelfahrt bei der Kirche zu Volkerskirdien
stattfand und von vielen Kaufleuten und Krämern frequentiert wurde,
nach Kirkel oben ans Hundhaus35. 1640 gibt der Registrator Johannes
Andreae in seinem 8. Genealogien Buch (Das Homburgische) den Zoll
zu Folckerskirchen an, der zum Teil im Besitz von Nassau ist38. Der Name
„Neuhäusel" entstand durch ein „neues Häuschen", das von dem Schult¬
heiß Bernhard Leibrock um 1700 auf dem wüsten Dorfbann Volkerskir¬
chen errichtet wurde. Noch 1701 wurde diese Wohnstätte Leibrocks als
Volkerskirchen genannt. Im Jahre 1708 heißt sie Auf’m Neuhäusel und
1710 kurz Neuhäusel31. Erst 1877 wurde die alte Kirche von Volkerskir¬
chen endgültig abgerissen.
A) 1 D. Ecker, Kirkel, S. 78. — 2 Reg. Werschweiler, S. 86 Nr. 1; W. E. Schultz,
Bliesgau, S. 61. — 3 D. Ecker, Kirkel, S. 77. — 4 Reg. Werschweiler, S. 93 Nr. 20
u. 21. — 5 Reg. Werschweiler, S. 411. — 6 D. Ecker, Kirkel, S. 77. — 7 Reg.
Werschweiler, S. 94 Nr. 25 u. S. 420. — 8 D. Ecker, Kirkel, S. 77. — 9 Reg. Wersch¬
weiler, S. 109 Nr. 77. — 10 Reg. Werschweiler, S. 115 f Nr. 95. — 11 Reg. Wersch¬
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